Region | St. Niklaus

Gesundheitszentrum für St. Niklaus

Das «Weisse Kreuz» ist als Standort für das geplante «Xundheitszentrum» im Gespräch.
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Das «Weisse Kreuz» ist als Standort für das geplante «Xundheitszentrum» im Gespräch.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

In St. Niklaus soll ein Gesundheitszentrum entstehen. Die Verhandlungen sind fortgeschritten. Entschieden ist noch nichts. «Aber die Zeit drängt», sagt Gemeinderat Paul Biffiger.

Der absehbare Hausärztemangel gerade in Randregionen macht auch vor St. Niklaus nicht halt. Zurzeit gibt es dort noch eine Hausarztpraxis. Nach Auskunft des Gemeindevizepräsidenten von St. Niklaus, Paul Biffiger, wird jedoch die dort praktizierende Ärztin in absehbarer Zeit in Pension gehen. Eine direkte Nachfolgeregelung sei nicht in Sicht. Für den Gemeinderat Grund genug zu reagieren. Dabei stand für die Verantwortlichen von Beginn an ein Gesundheitszentrum im Zentrum der Planungen. «Als ein möglicher Standort kam dabei das bestehende Altersheim infrage. In dessen unmittelbarer Nähe wäre für eine Praxis ein neues Gebäude entstanden», weiss Biffiger. Die Idee habe sich aber als zu teuer erwiesen und «ist gestorben», sagt er.

«Weisses Kreuz» als Alternative

In der Zwischenzeit ist im Dorfzentrum von St. Niklaus das private Wohn- und Geschäftshaus «Weisses Kreuz» entstanden. Die entsprechenden Bauarbeiten befinden sich in der Endphase. Dort sieht Biffiger den idealen Standort. Demnach komme eine sich darin befindliche Räumlichkeit für das Einrichten einer Praxis infrage. «Gespräche mit dem Eigentümer haben stattgefunden und dieser zeigt Interesse», erklärt Biffiger und verweist auf ein schweizweit neues Modell in Sachen Gemeinschaftspraxen, welches auf Initiative der Schweizerischen Ärztekasse entstanden ist.

«Xundheitszentrum» als Lösung?

Demnach würde die Ärztekasse die zur Verfügung gestellte Lokalität mieten, als sogenanntes «Xundheitszentrum» eigenständig betreiben, mit entsprechenden Gerätschaften einrichten sowie mit medizinischem Personal ausrüsten. Das bestätigt Ulrich Riesen von der Ärztekasse: «Wir sind diesbezüglich mit der Gemeinde St. Niklaus im Gespräch.» Schweizweit würden sie bereits an zehn Stand­­orten solche Zentren betreiben. Das sei nur ein Lösungsansatz, dem Hausärztemangel in ländlichen Regionen entgegenzuwirken. Damit würden die von ihnen angestellten Ärzte in der Praxis ohne eigene Investitionen und betriebswirtschaftliche Risiken arbeiten können. «Allerdings ist es auch bei unserem Modell jeweils eine sehr grosse Herausforderung, geeignete Ärzte zu finden», so Riesen. Wie er abschliessend noch erklärt, befinde sich das Projekt in St. Niklaus zurzeit in der Evaluationsphase und von ihrer Seite sei noch kein definitiver Entscheid getroffen worden.

Zeit drängt

Genau das bereitet Biffiger Sorgen: «Wir müssen rasch wissen, wie es weitergeht. Allen voran der Bauherr des «Weissen Kreuzes», damit er die notwendigen Planungen noch während der zurzeit laufenden Bauarbeiten in Angriff nehmen kann.» Da die Gemeinde beim Projekt kein direkter Partner sei, könne dieselbe lediglich die Ärztekasse und den Vermieter zusammenführen und hoffen, dass beidseitig rasch ein Entscheid gefällt und anschliessend über die Konditionen des Mietverhältnisses eine Einigung erzielt werden könne. «Wir können also nur hoffen und uns immer wieder über den aktuellen Stand der Dinge erkundigen», so Biffiger abschliessend.

Was passiert in Grächen?

Auch in Grächen werden Pläne für die künftige medizinische Versorgung geschmiedet. Dort drängt die Zeit etwas weniger, da der zurzeit praktizierende Hausarzt noch jüngeren Jahrgangs ist. «Dennoch», sagt Gemeindepräsident Christof Biner, «arbeiten wir nach der Weisheit, je früher desto besser.» Dafür wurde kürzlich eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Ist eine Zusammenarbeit mit St. Niklaus vorstellbar? «Auch das kann Gegenstand der Abklärungen unserer Arbeitsgruppe sein», so Biner, sagt aber auch: «Als Tourismusort brauchen wir zwingend auch künftig einen Arzt direkt vor Ort.»

Peter Abgottspon

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