Region | Wegen ungepflegten Gärten
Gemeinden müssen sich um viel Unkraut kümmern
Vielerorts gibt es immer wieder private Gärten, welche ungepflegt erscheinen. Was Anwohnern oft ein Dorn im Auge ist, kann für Gemeinden zum Problem werden. Trotz gesetzlicher Grundlage kann nur bedingt eine Besserung erreicht werden. Derweil sehen gewisse Kreise darin sogar eine Marktlücke.
Hohes Gras, viel Unkraut, lange Stauden und verwelkte Blumen. So präsentieren sich vielerorts ungepflegte private Gärten. Gerade in touristischen Gemeinden kann dies hinsichtlich des viel gepriesenen Ortsbildes auf Unmut stossen und einen negativen Eindruck hinterlassen. Dementsprechend ist die Problematik auch in so manchen Gemeindehäusern ein Thema. So beispielsweise auch in Saas-Fee, wo darüber auch schon am allmonatlichen Infostamm (öffentliche Sitzung zum gegenseitigen Informations- und Meinungsaustausch) debattiert wurde. «Gäste und Einheimische sind enttäuscht, dass Umgebungen der Häuser vernachlässigt werden. Das ist nicht «Perle der Alpen»-würdig», sagt Valentin Andenmatten aus Saas-Fee.
Gesetzliche Grundlage
Das Problem: Oft handelt es sich um Gärten, wo sich mutmasslich niemand so richtig für deren Pflege verantwortlich fühlt. Nicht selten ist das der Fall in Häusern mit mehreren Eigentümern oder aber wo die Bewohner eher selten anwesend sind. Da es sich um private Grundstücke handelt, ist es von behördlicher Seite nur bedingt möglich zu intervenieren, obwohl es dafür eine kantonale gesetzliche Grundlage in Zusammenhang mit dem Brandschutz gibt: «Die Gemeinden sind zuständig zum Erlass besonderer Massnahmen betreffend den Unterhalt des Eigentums, namentlich in Bezug auf die Beseitigung von dürrem Gras.»
Auf Kosten der Eigentümer
Konkret: Der Hauseigentümer kann mittels Verfügung aufgefordert werden, die Umgebung zu pflegen, was in Saas-Fee auch schon gemacht wurde, sagt Gemeindeschreiber Bernd Kalbermatten. «Da darauf nicht reagiert wurde, haben wir in einzelnen wenigen Fällen entsprechende Massnahmen vollzogen, welche dem Eigentümer ordentlich in Rechnung gestellt wurden», so Kalbermatten. Alternative Lösungen hingegen schlägt die IG «zämo fer Saas-Fee», mit Präsidentin Tatjana Kalbermatten vor (Gruppe junger Leute, welche das Saastal mit verschiedenen Aktionen unterstützt). «Aktive Senioren könnten gegen ein Entgelt solche Arbeiten übernehmen», sagt sie und geht noch einen Schritt weiter:
Grächen mit Wettbewerb
«Das könnte eine Chance für junge Leute sein, damit ein Gewerbe zu eröffnen.» Unabhängig davon erscheine es ihr wichtig, die betroffenen Eigentümer für die Thematik zu sensibilisieren und allenfalls sogar das Gespräch zu suchen. Auch andere Gemeinden wie zum Beispiel Grächen, wo sich die Gemeinde auch schon um private Gärten kümmerte, sind damit beschäftigt. «Eine mögliche Lösung könnte allenfalls ein proaktiver Anreiz sein», sagt Gemeindepräsident Christof Biner. Er denkt dabei an einen Wettbewerb mit attraktiven Preisen für den schönsten und gepflegtesten Garten.
Peter Abgottspon
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