Oberwallis | Einige Oberwalliser Gemeinden passen die Preise der Tageskarten an

Gemeinde-Tageskarten kosten mehr

Zwischen 2010 und 2017 erhöhte die SBB den Preis für einen Satz Tageskarten von 9775 auf 14000 Franken.
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Zwischen 2010 und 2017 erhöhte die SBB den Preis für einen Satz Tageskarten von 9775 auf 14000 Franken.
Foto: RZ-Collage

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Die SBB erhöht den Preis für Gemeinde-­Tageskarten. Diese werden nun in Visp und anderen Oberwalliser Gemeinden teurer, bleiben aber immer noch die günstigsten Billette für Tagestouren.

Die Gemeinde-Tageskarten der SBB sind ein Verkaufsschlager. Schweizweit verkaufen rund 320 Städte und Gemeinden die Karten,­ ausgelastet sind sie zu über 90 Prozent. An Spitzentagen sind ­damit mehr als 4000 Reisende zum Schnäppchenpreis unterwegs. Auch 25 Oberwalliser Gemeinden bieten ihren Einwohnern diese Möglichkeit fürs günstige Reisen zum Vorzugspreis an. Zum Vergleich: Eine «normale» Tageskarte 2. Klasse kostet bei der SBB 73 Franken, für die 1. Klasse müssen sogar 124 Franken bezahlt werden. Die 9-Uhr-Tageskarten, die nur werktags ab 9.00 Uhr benützt werden dürfen, sind in der 2. Klasse für 58 Franken und in der 1. Klasse für 96 Franken zu haben. Für Kunden, die kein Halbtax-Abo besitzen, hat die SBB keine Tageskarte mehr im Sortiment.

Ein Dorn im Auge

Kein Wunder, sind die Schnäppchen-Tageskarten den Bahnen ein Dorn im Auge. Exponenten des Verbands öffentlicher Verkehr sprachen auch schon von einer «Kannibalisierung der gewöhnlichen Tageskarte». Doch Versuche, die Leistungen der Gemeinde-­Tageskarten zu beschränken (Gültigkeit nach 9.00 Uhr), scheiterten in der Vergangenheit. Deswegen dürfen heute Gemeinden die Tageskarten praktisch nur noch an Einwohner verkaufen und nicht mehr an Externe. Zudem drehte die SBB in den letzten Jahren auch bei den Gemeinde-­Tageskarten kräftig an der Preisschraube. Die Tageskarte Gemeinde besteht aus zwölf Monats­blöcken mit jeweils vordatierten Tageskarten (365 Tage). 2010 kostete ein Satz ­Tageskarten (365 Stück) eine Gemeinde noch 9775 Franken. 2017 erhöhte die SBB die Preise wieder um 700 Franken, sodass der Satz nun 14 000 Franken kostet. Dies entspricht einem Stückpreis von 38.35 Franken. Der neuerliche Aufschlag der SBB führt nun dazu, dass auch einige Oberwalliser Gemeinden die Preise angepasst haben. In Visp kostet die Tageskarte ab dem 1. April neu fünf Franken mehr, nämlich 45 Franken. «Das ist von unserer Seite die erste Preiserhöhung seit zehn Jahren», betont der Visper Gemeindepräsident Niklaus Furger. Dazu trägt die Gemeinde auch das Risko, wenn von den sieben Tageskarten, die Visp täglich anbietet, nicht alle verkauft werden können. Neben Visp passen im Laufe dieses Jahres auch Bitsch, Bürchen/Eischoll/Unterbäch, ­Grengiols, Lalden und Visperterminen die Preise an. In den übrigen Oberwalliser Gemeinden ist für dieses Jahr noch keine Preis­anpassung angekündigt. So sind in Brig-Glis und in Naters die Tageskarten weiterhin für 40 Franken zu haben. Ob jetzt zum Preis von 40 oder 45 Franken: Die Gemeinde-Tages­karte bleibt nach wie vor die günstigste Gelegenheit, um einen ganzen Tag lang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Schweiz zu reisen.

Frank O. Salzgeber

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