Dorf ABC | Binn
Gemeinde Binn – Miisch
«Wir sind eine kleine, eingeschworene Gesellschaft, die gut zueinander schaut. Die Ruhe im Dorf, die Idylle und die wunderbare Landschaft mit ihren zahlreichen traumhaft schönen Wanderwegen zeichnen uns aus.» So beschreibt Jacqueline Imhof, Gemeindepräsidentin von Binn, ihren Heimatort.
Eine andere Beschreibung wäre: «146 Einwohner – viel Charme und Mineralien.» Denn: Die Mineralien sind längst zum Markenzeichen von Binn geworden. Der grösste Schatz des Tales liegt im Berg. Die Natur hat vor Millionen Jahren dafür gesorgt, dass das Binntal zur mineralienreichsten Region der Alpen gehört. Manch ein Einheimischer sieht Binn sogar als mineralienreichste Region der Welt. Wem die Farbenpracht der Mineralien nicht genügt, der kann im Binntal die seltensten Alpenblumen entdecken. Die vielfältige Flora und die einzigartigen Mineralien gaben in der Vergangenheit Anlass zu zahlreichen Büchern und wissenschaftlichen Arbeiten. Das schmucke Dorf mit dem unverkennbaren Dorfkern ist mit einem Hotel, einer Pension und drei Restaurants vom Massentourismus praktisch nie erschlossen worden. Der Hauptteil der Bevölkerung lebt denn auch von der Landwirtschaft, vom Fremdenverkehr, der aber nur in der Hauptsaison von Juni bis September volle Belegungen bringt, und vom Gewerbe. Wie manch anderes Bergdorf im Oberwallis auch, hat Binn längst den Kampf ums Überleben aufgenommen: «Die grösste Herausforderung ist die Abwanderung in unserem Dorf», sagt Imhof. Um dem entgegenzusteuern, versuche
der Gemeinderat die Schule langfristig an das Dorf zu binden. Bisher gelingt dieses Vorhaben ganz gut. Während sich die Schulkinder in den grösseren Agglomerationen mehrheitlich mit Gleichaltrigen abgeben, ist es in Binn seit Jahren so, dass ältere Schulkinder auf die jüngeren achten und sich junge Schüler Rat bei älteren holen. Und dann ist da noch der Übername der Binner Bevölkerung: Miisch. Doch woher stammt dieser Name? «Ich weiss es nicht aus sicherer Quelle, doch wie die Mäuse durch ein Mauseloch gehen, fahren wir durch einen Tunnel, bevor wir in unser Dorf gelangen», sagt Imhof. Vermutlich stamme daher der Übername.
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