Region | Albinen

Geld-Köder zieht in Albinen

Albinen fördert den Wohnbau im Dorf.Foto rro
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Albinen fördert den Wohnbau im Dorf.Foto rro
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Quelle: RZ 0

Durch eine gezielte Wohnbau- und Familienförderung will Albinen die Leute im Dorf behalten und Anziehungspunkt für potenzielle Einwohner sein. Das Vorhaben gelingt offensichtlich.

Das Medienecho ist riesig. Über die Landes­grenze hinaus verbreitet sich die Nachricht, dass das Oberwalliser Bergdorf Albinen mit Wohnbau- und Familienförderungsgeldern für Neuzuzüger attraktiv sein will. Manch einer lässt sich von den Zahlen (25 000 Franken pro Erwachsenen und 10 000 Franken für Kinder) jedoch irritieren. ­Gemeindepräsident Beat Jost sagt dazu: «Die ­Aktion haben wir primär für unsere Jugend­lichen gemacht, bei ihnen scheitert das Vor­haben, ein Eigenheim zu kaufen oder zu bauen, oft an den fehlenden Eigenmitteln.» Ein grosses Ziel ist es deshalb auch, die Jugendlichen durch diese ­Aktion langfristig ans Dorf zu binden. Trotzdem haben die hohen Beiträge, die Albinen bereit ist zu sprechen, auch «falsche Begehrlichkeiten» geweckt. So ist es vorgekommen, dass Menschen aus anderen Kontinenten eine mehrtägige Reise ins Bergdorf auf sich genommen ­haben, in der Hoffnung, sie erhalten mehrere 10 000 Franken, wenn sie in Albinen bleiben. Erst als sie über die strikten Bedingungen für einen finanziellen Zustupf aufgeklärt werden, kehren sie mit gesenktem Kopf zurück in ihre Heimat. Gemeinde­präsident Jost hat sich dabei sogar ­bereit erklärt, diese Menschen zurück nach Leuk-Susten auf den Bahnhof zu fahren und ­ihnen ein Ticket nach Genf zu kaufen.

Vom Aargau ins Oberwallis

Anders ist die Situation einer Familie aus dem Kanton Aargau. 25 000 Franken pro Erwachsenen und je 10 000 Franken für zwei Kinder haben sie erhalten und wohnen fortan im wohl steilsten Bergdorf in der Region. Statt in einer Miet­wohnung leben sie jetzt in einem Einfamilienhaus. Im «Migros Magazin» erklärt die Ehefrau, dass sie das Haus ohne die insgesamt 70 000 Franken der Gemeinde nicht finanzieren könnten. Albinen hat bisher sechs Gesuche gut­ge­heissen und Beiträge in der Höhe von 255 000 Franken ­bewilligt.

Simon Kalbermatten

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