Gasenried | Verärgerte Bauern
Gasenrieder poltern gegen Gemeinde
Eine neue Wasserleitung sorgt für verärgerte Bauern. Sie wollen für Folgeschäden nicht haften und fühlen sich von der Gemeinde völlig im Stich gelassen.
«Die Gemeinde soll sich gefälligst an Abmachungen halten und Verantwortung übernehmen», sagt Adelrich Fux. Sein Frust richtet sich gegen die Gemeinde St. Niklaus, welche durch sein Grundstück eine Wasserleitung gebaut hat. Zur Vorgeschichte: In Gasenried oberhalb von St. Niklaus (Gasenried gehört zu St. Niklaus) wird eine neue Wasserleitung erstellt, welche vom Riedbach über «Schalbetten» bis hinunter nach St. Niklaus verläuft. Mit der Leitung werden Verteilleitungen gespeist, mit welchen unter anderem auch landwirtschaftliche Flächen von St. Niklaus bewässert werden können (die RZ berichtete). Besagte Leitung verläuft durch das Grundstück von Fux und weitere Parzellen.
Gemeindepräsident schweigt
Wie Fux erklärt, werden die Arbeiten etappenweise ausgeführt. Beim Teilabschnitt, von welchem er betroffen ist, befinden sich die Bauarbeiten in der Endphase. In diesem Zusammenhang sollte er nun gegenüber der ausführenden Bauunternehmung ein «Abnahmeprotokoll» unterschreiben, wogegen er sich wehrt. «Für Mängel wie beispielsweise ein späteres Setzen des Grabens will ich nicht aufkommen», sagt er. Das sei Sache des Bauherrn sprich der Gemeinde. «Sie hat dafür die Verantwortung zu übernehmen und soll das mit der Baufirma regeln.»
Laut Recherchen ist Fux mit dieser Meinung nicht alleine. Bis Redaktionsschluss hat rund die Hälfte der gut 20 betroffenen Eigentümer die Unterschrift verweigert. Fux stützt seinen Einwand auf einen Brief, welchen die Gemeinde vor Beginn der Bauarbeiten an sämtliche betroffenen Grundeigentümer versandt hat. «Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Eigentümer zur Begutachtung der Instandstellungsarbeiten zu einer Ortsschau eingeladen. Generell git, dass der Unternehmer an allen tangierten Parzellen den ursprünglichen Zustand wieder herstellen wird», heisst es darin.
«Die besagte Ortsschau hat bis jetzt nie stattgefunden. Im Gegenteil. Mit ihrem Verhalten will die Gemeinde offenbar die Verantwortung einfach auf uns abschieben», sagt Fux. Er sei von der Gemeinde enttäuscht, jedoch passe die Vorgehensweise ins Bild. «Wir Gasenrieder werden immer wie das fünfte Rad am Wagen behandelt», sagt er. Hinzu komme, dass ihnen das Projekt nur Ärger bereite und sie gar keinen Nutzen hätten. Den fehlenden Nutzen für Gasenried bestätige Gemeindepräsident Paul Biffiger unlängst gegenüber der RZ. Vom Projekt könne nur weiter unten Richtung Tal profitiert werden. Zu den jetzt vorliegenden Vorwürfen wollte sich Biffiger aber nicht äussern.
Peter Abgottspon
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Kommentare
Peter Fux, St. Niklaus VS - ↑10↓7
Eben ---kann sein darum!
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Peter Fux, St. Niklaus VS - ↑16↓6
BIFFIGER sollte sich äussern !!!
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Andreas Metraux, Montreux - ↑12↓9
Warum Biffiger? Ich würde mal der Frau Ex-Gemeindepräsidentin auf die Finger schauen und sie fragen, ob sie als Privatperson auch Wasser von diesen Leitungen bezieht?