Bratsch / Gampel | Nach Entscheid über Streichung der Gottesdienste
Gampjer Pfarreirat krebst zurück
Also doch: Nach den Protesten aus der Bevölkerung werden die Messen am Wochenende in Bratsch beibehalten.
RZ-Leser wissen: Nachdem im Gampjer Pfarrblatt angekündigt worden war, dass ab September wegen zu wenig Messbesuchern am Wochenende kein Gottesdienst mehr abgehalten würde, ging die Brader Bevölkerung auf die Barrikaden. In einem Schreiben an die kirchlichen und politischen Behörden machten sie ihrem Unmut über den Entscheid Luft und drohten sogar, «die einbezahlten Stiftmessen der Verstorbenen zurückzufordern, falls der Entscheid des Pfarreirats nicht rückgängig gemacht wird».
Emotional geführte Versammlung
Nicht weniger als 85 Personen – das sind rund drei Viertel der Brader Bevölkerung – zeigten sich mit Initiant Fabian Kohlbrenner solidarisch und unterzeichneten das Schreiben. Nach einigem Hin und Her, bei dem auch das Bistum Sitten seine Meinung kundgetan hat, wurde der Entscheid, die Messen am Wochenende zu streichen, rückgängig gemacht. Zuvor hatte der Gampjer Pfarreirat die Brader Bevölkerung an eine Informationsveranstaltung geladen. An der gut besuchten und emotional geführten Versammlung führten die Braderinnen und Brader nochmals ihre Argumente vor, warum für sie die Messe in Bratsch sehr wichtig ist.
Den Anliegen Rechnung tragen
Schliesslich verkündete der Pfarreirat den Entschluss, die Messe in Bratsch trotz gegenteiliger Ankündigung auch in Zukunft beizubehalten. «Wir sind nach reiflicher Überlegung zum Schluss gekommen, dass dies die beste Lösung ist», erklärt Pfarreiratspräsidentin Myriam Manz auf Anfrage. «Vor allem den älteren Leuten ist es ein grosses Anliegen, dass sie in ihrem Wohnort zur Messe gehen können. Dem wollten wir mit unserem Entscheid auch Rechnung tragen.» Man habe in diesem Zusammenhang die Bevölkerung auch angehalten, «sich aktiv am Pfarreileben zu beteiligen».
Walter Bellwald
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