Ried-Brig | Der jüngste Gemeinderat im Portrait
Frischer Wind dank Jungpolitiker Hildbrand
Es war für viele eine faustdicke Überraschung. Der bald 19-jährige Ried-Briger Matthias Hildbrand zieht in den Gemeinderat ein. Der Maturant erzählt, weshalb er politisch nicht ganz unerfahren ist und was er im Rat bewegen will.
In einer Woche feiert er den 19. Geburtstag. Im Kollegium absolviert er im nächsten Jahr die Matura (Wirtschaft und Recht). Und: Ab Januar sitzt er im fünfköpfigen Gemeinderat von Ried-Brig. Matthias Hildbrand. Jungpolitiker von der CVP Oberwallis.
Vizepräsident der Jung-CVPO
«Die Überraschung war gross, als ich plötzlich auf der Liste der Gewählten aufgetaucht bin», sagt Matthias Hildbrand und fügt gleich an: «Für dieses Vertrauen, welches die Bevölkerung am Wahlwochenende in die Jugend gesetzt hat, will ich mich mit guter Arbeit bedanken.» Durch Hildbrands Wahl wird die CVP in Ried-Brig stärkste Partei in der Gemeinde-Exekutive. Die Brigerberger Gemeinde Ried-Brig ist von der Einwohnerzahl doppelt so gross wie Termen und zählt über 2000 Einwohner. Besonders brisant: Hildbrand wirft als Jungpolitiker die amtierende SPO-Präsidentin Doris Schmidhalter-Näfen aus dem Ried-Briger Gemeinderat. Erst vor vier Jahren wurde Schmidhalter-Näfen in den Gemeinderat gewählt. Die neue Konstellation in Ried-Brig: zwei CSP-Vertreter und drei von der CVP. Dazu hat Hildbrand beigetragen. Ganz überraschend kommt seine Wahl dann doch nicht. Denn: Hildbrand scheut sich nicht, Verantwortung zu übernehmen. Nach dem Schülerratspräsidium im Kollegium Brig und dem Vizepräsidium in der jungen CVP Oberwallis ist es für ihn auch ein bisschen «der nächstfolgende logische Schritt.» Seit er die Orientierungsschule besucht, interessiert er sich für das politische Geschehen. Dabei decken sich seine Interessen mit denen der CVP. «Durch mein Engagement im nationalen Forum der Jugendsession war ich zunächst vorwiegend an der nationalen Politbühne interessiert. Erst mit der Zeit entwickelte sich mein Interesse und Gespür für die kantonalen und kommunalen Dossiers», sagt er. Welches Mandat er im Gemeinderat übernimmt, lässt er offen. «Dies werde ich mit meinen Ratskollegen absprechen.»
Wohl des Dorfs im Fokus
Für Hildbrand, der seine Zukunft nach Abschluss der Matura am Kollegium noch offen lässt, ist es ein Anliegen, sich für ein aktives und attraktives Dorfleben einzusetzen. Zweifel, dass er dabei wegen seiner Jugend im Rat nicht ernst genommen wird, hat er keine. «Ich denke, ich spreche für alle Gemeinderäte, wenn ich sage, dass es ausschliesslich um das Wohl des Dorfs und seiner Bevölkerung geht, deshalb zweifle ich nicht an der Akzeptanz.» Gibt es für ihn auch Politvorbilder? «Klar bewundere ich einige Eigenschaften bestimmter Politiker. Ein bestimmtes politisches Vorbild habe ich allerdings nichts. Ich möchte mir ein eigenes Profil erarbeiten.» Im ersten halben Jahr, indem es gilt, sich in den Rat einzuarbeiten, steht für den leidenschaftlichen Theaterspieler auch der Abschluss der Matura an. Er weiss: «Dies kann nur mit einem äusserst guten Organisationsmanagement und Disziplin gemeistert werden. Das Finden dieser Balance stellt sicherlich eine Herausforderung dar, jedoch eine äusserst spannende.»
Zahlreiche Beschäftigungen
Losgelöst von der Politik und seinem Engagement beim Theaterverein Brigerberg spielt Hildbrand noch Klavier. Und: Er schaut sich gerne die Spiele des Londoner Fussballklubs Arsenal an. Der Verein, für den der Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka kickt. Zeit für eine Freundin bleibt dabei (fast) keine. Dennoch befindet sich der Maturant in festen Händen. Organisationsmanagement eben. Hildbrand wirkt strukturiert. Ein Jungspund, der weiss, was er will. Kaum vorstellbar, dass ihn etwas aus der Bahn wirft. Oder doch? «Wenn die Zahnpaste von der Zahnbürste fällt», sagt er und lacht.
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