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"Freue mich auf den Kampf"

Volltreffer: Nicolas Anthamatten (r.) trifft seinen Gegner ins Gesicht.
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Volltreffer: Nicolas Anthamatten (r.) trifft seinen Gegner ins Gesicht.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Er ist zweifacher Schweizer Meister und will auch an der Fight-Night Championship in Visp seinen Mann stehen. Nicolas Anthamatten (26) über den Kick beim Kickboxen.

1,86 Meter gross, 75 Kilo schwer – Nicolas Anthamatten ist ein Modellathlet und im Ring ein unbequemer Gegner. Dabei setzte der junge Nicolas, wie so viele andere Jungs, erst auf den Fussball. «Weil ich aber dauernd irgendwelche Verletzungen auskurieren musste, suchte ich nach einer neuen sportlichen Herausforderung», verrät Anthamatten. Schliesslich wird er durch einen Kollegen aufs Thai-Boxen aufmerksam.

«Ringintelligenz von Vorteil»
Ein Jahr lang trainiert er die asiatische Kampfsportart. Dann wechselt er ins Lager der Kickboxer. «Das intensive Training hat mir sofort sehr gut gefallen», blickt Anthamatten, der in der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm startet, zurück. Technik, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Explosivität – das macht einen guten Kickboxer aus. Aber auch Ausdauer und Taktik sind nicht zu unterschätzen. «Zudem ist die mentale Stärke sehr wichtig», sagt Anthamatten. «Wenn man im Kopf stark ist, kann das mitunter matchentscheidend sein.» Das Vorurteil, wonach Kampfsportler mehr Bizeps statt Grips haben, lässt der angehende Sekundarlehrer, der an der Hochschule in Bern studiert, nicht gelten. «Kickboxen ist eine sehr komplette Sportart, bei der nicht nur alle Muskeln, sondern auch das Mentale trainiert wird. Und eine gewisse Ringintelligenz ist sicher von Vorteil.»

Mit blauem Auge davongekommen
Auch wenn es im Ring hart zur Sache geht, bleiben die Kickboxer meistens von grösseren Verletzungen verschont. Blessuren hingegen sind an der Tagesordnung. «Bisher bin ich mit einem blauen Auge, im wörtlichen Sinne, davongekommen», sagt Anthamatten und grinst. Nicht nur ein Kopfschutz, sondern auch die Regeln tragen dazu bei, die Verletzungsgefahr möglichst klein zu halten. So sind Schläge auf die Wirbelsäule, den Hinterkopf und unter die Gürtellinie verboten. Alle anderen Schläge mit Händen und Füssen sind erlaubt. Ein Wettkampf dauert nur gerade dreimal zwei Minuten. «Aber diese 360 Wettkampfsekunden werden sehr intensiv geführt», weiss Anthamatten, der neben seiner Grösse – «die wirkt sich positiv auf meinen Kampfstil aus» – auch seine Ringintelligenz als schlagendes Argument anführt.

Zweifacher Schweizer Meister
Sechsmal pro Woche trainiert Anthamatten mit Gleichgesinnten im Star Force in Brig. «Wir sind eine sehr gute Truppe, helfen einander und unterstützen uns gegenseitig», schwärmt er von seinen Trainingskollegen. Auch für seinen Trainer Franz Gruber hat er nur lobende Worte. «Ein sehr guter Mann, der weiss, woraufs ankommt.» Mit verschiedenen Sparringpartnern wird der Ernstkampf im Ring geprobt. «Neben der Schlagkraft wird auch viel Wert auf die Technik und Taktik gelegt», sagt Anthamatten. Dabei gehts ganz schön zur Sache. Doch die Quälerei hat sich gelohnt. In den vergangenen zwei Jahren holte er zweimal den Schweizer Meistertitel in seiner Kategorie (bis 75 Kilo). Auch die Schweizer Meisterschaften 2013 vor heimischem Publikum in Visp und die Teilnahme an den Austria-Classics in Innsbruck gehören für Anthamatten zu den Highlights seiner bisherigen Karriere.

Grosse Erwartungshaltung
Am 12. Dezember folgt mit der Fight-Night Championship im Visper La Poste ein nächster Höhepunkt. Mit ­Besart Emini aus Lausanne wartet der Schweizer Meister 2013 und viermalige Swiss Romand Champion im ­Boxen auf den Titelverteidiger. «Ein sehr starker Mann, aber ich bin zuversichtlich, dass ich den Kampf gewinne», so Anthamatten. Entsprechend wichtig ist die Vorbereitung auf den Wettkampf: Kurze, aber intensive Trainings stehen an. Dazwischen ist Erholung angesagt. Die Vorzeichen stehen gut: Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen der beiden vor einem Jahr hatte der Briger die Oberhand. «Ich freue mich riesig auf den Wettkampf», so Anthamatten. Der Druck und die Erwartungshaltung vor heimischem Publikum seien zwar sehr hoch, aber zugleich auch eine grosse Motivation. «Ich hoffe, dass ich meine Leistungen aus dem Training umsetzen und im Ring zeigen kann. Dann sollte es mit dem Sieg klappen.» bw

Walter Bellwald

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