Ernen | Einsprecher erfolgreich
Flurwegprojekt in Ernen muss überarbeitet werden
Nachdem sich mehrere Einsprecher gegen das geplante Flurwegprojekt zur Wehr gesetzt haben, ist der umstrittenste Teil vorläufig vom Tisch.
«Misstöne im Musikdorf Ernen», titelte die RZ im vergangenen Januar. Der Grund: Gegen das geplante Flurwegprojekt in den Gebieten «Mühle» und «Übermoos» wehrten sich Heimatmuseum, Umweltverbände und private Einsprecher. Stein des Anstosses: Der Bereich «Mühle» bis «Feldgraben», in dem ein bestehender Fussweg zu einem drei Meter breiten Flurweg verbreitert werden sollte. Die Umweltverbände monierten, dass das Projekt «ein markanter Eingriff in das historisch geschützte Landschaftsbild wäre».
Neue Variante gesucht
lnzwischen muss das ursprüngliche Projekt, welches die Gemeinde Ernen zusammen mit dem Meliorationsamt des Kantons Wallis realisieren wollte, geändert werden. «Rund zwei Drittel des geplanten Projekts werden wie geplant realisiert. Im Gebiet «Mühle» bis «Feldgraben» suchen wir jetzt nach einer anderen Lösung», erklärt Gemeindepräsidentin Christine Clausen auf Anfrage. Schon im Vorfeld des umstrittenen Projekts hatte Clausen betont, dass das Projekt für die heimische Landwirtschaft von essenzieller Bedeutung sei. «Da die grosse Feuchtigkeit in diesem Gebiet den bestehenden Strassen über die Jahre zugesetzt hat, sind die Wege kaum noch nutzbar. Darum müssen die Flurwege saniert werden.» Für das Sanierungsprojekt war ursprünglich eine Million Franken vorgesehen.
Pro Natura hält an Einsprache fest
Trotz dieses Teilerfolgs gegen das geplante Projekt will Pro Natura auch im Gebiet «Übermoos» weitere Eingeständnisse von Gemeinde und Kanton. Sie fordert bei der Instandstellung des Flurwegs einen gebührenden Abstand zur bestehenden Wuhr. «Die Wuhr fliesst im bestehenden Streckenabschnitt seit jeher in einem natürlichen Bett. Wird nun die neue Flurstrasse direkt an der Wuhr gebaut, müsste auch das Gewässer begradigt und mit einem teuren Tretschbord versehen werden», erklärt Eva-Maria Kläy, Geschäftsführerin von Pro Natura Oberwallis. Darum soll zwischen der Wuhr und der neu zu errichtenden Flurstrasse ein Abstand von einem Meter eingehalten werden, «damit das natürlich gewachsene Bachbett nicht durch Maschinen beschädigt wird», wie Kläy präzisiert. Jetzt wollen Einsprecher, Gemeinde und Kanton baldmöglichst zusammenkommen, um die Situation neu zu beurteilen. Noch diese Woche soll ein Treffen vor Ort stattfinden, um eine Einigung zu erzielen.
Walter Bellwald
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