Inden | Der Kanton will nun handeln
Felssturzgefahr in den Rumelingkehren bleibt
In den letzten Tagen kam es zweimal zu einem Felssturz zwischen Rumeling und Inden. Während sich das Gestein im ersten Fall von selbst löste, wurde der zweite Blockschlag künstlich herbeigeführt. Doch die Situation vor Ort bereitet weiterhin Kopfzerbrechen.
Das betroffene Teilstück zwischen Rumeling und Inden beurteilen wir aus geologischer Sicht als kritisch», sagt der Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz. Gemeint sind der Felsen entlang der Strasse und das Gelände, auf dem die Kantonsstrasse liegt. Besonders die Gesteinsstruktur sorgt für Kopfzerbrechen. «Der Winkel der Schieferung ist derart ungünstig, sodass weitere Blockschläge möglich sind», so Mayoraz. Will heissen, die Felssturzgefahr in den Rumelingkehren bleibt weiterhin bestehen. «Zwar konnten wir die akute Gefahrensituation in den letzten Tagen beseitigen, aber es braucht weitere Massnahmen, um das dortige Teilstück zu sichern», sagt Mayoraz.
Sofortmassnahmen eingeleitet
Der verantwortliche Strassendienst will nicht zuwarten und leitet in den nächsten Tagen erste Sofortmassnahmen ein. «Wir wollen den Felsen entlang der Strasse mit Felssicherungen wie Verankerungen und Netzen ausstatten», sagt Eddy Abgottspon, zuständiger Strassenmeister. Im Gegensatz zu den beiden Felsstürzen ist dafür keine Vollsperrung vorgesehen. «Sofern es keine Zwischenfälle gibt, wird der Verkehr mittels Ampeln einspurig an der Baustelle vorbeigeführt», so Abgottspon.
Millionenprojekt geplant
Wie die beiden Felsstürze zeigen, ist eine Vollsperrung der Strasse Rumeling–Inden kein unwahrscheinliches Szenario. Die Ausweichroute über Albinen ist im Notfall die einzige Option, um die Verbindung nach Leukerbad und Inden zu gewährleisten. Für den Kantonsgeologen ist klar, dass etwas geschehen muss. «Zusammen mit der zuständigen kantonalen Dienststelle wollen wir alle Varianten zur Verbesserung der dortigen Strassensituation diskutieren und dafür die notwendigen Gelder beschaffen», so Mayoraz. Zur Debatte stehen etwa ein Brückenbau oder tiefer gehende Verankerungen, um ein weiteres Absenken der Kantonsstrasse zu vermeiden. Ein Galeriebau zum Schutz vor weiteren Felsstürzen ist bisher kein Thema. «Ein solches Projekt würde viel Geld und Zeit in Anspruch nehmen, was gegen einen Galeriebau spricht, welcher mindestens fünf Jahre dauern würde», so Mayoraz. Was das Finanzielle anbelangt, so soll es eine teure Angelegenheit werden. «Konkrete Zahlen gibt es noch keine, aber es ist mit Investitionen von mehreren Millionen zu rechnen», sagt Mayoraz.
Thomas Allet
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar