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Faszination HC Lugano – ein Fanmärchen aus Embd

Fans des HC Lugano. Mit drei Autos reisten die Embder vor einer Woche aus dem Oberwallis ins Tessin zum ersten Playoff-Finalspiel.
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Fans des HC Lugano. Mit drei Autos reisten die Embder vor einer Woche aus dem Oberwallis ins Tessin zum ersten Playoff-Finalspiel.
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Quelle: RZ 0

Im Stadion unterstützen sie ihre Idole lautstark. Sie fiebern mit ihnen mit. Für eine Gruppe aus Embd ist die Liebe zum HC Lugano grenzenlos. Die Hintergründe.

Das Erlebnis ist einmalig, denkt sich mancher Fan am vergangenen Donnerstagabend kurz nach 22.30 Uhr. Der HC Lugano hat soeben das erste Eishockey-Playoff-Finalspiel gegen die ZSC Lions mit 0:1-Toren verloren. Die Leute in der Halle stehen alle auf. Sie klatschen in die Hände und schreien durchs Stadion: «Non mollare mai.» Wir geben nicht auf! Mittendrin: Eine Gruppe aus Embd, alle sind sie eingefleischte Fans des HC Lugano. Für sie ist klar: Ihr HC Lugano dreht diese Finalserie noch. Lugano? Embd? Parallelen? Die RZ begibt sich auf Spurensuche.

13 Dauerkarten gekauft
Das Abenteuer beginnt um 15.00 Uhr. Die 13 Freunde aus dem Oberwalliser Bergdorf fahren in drei Autos via Furka und Gotthard ins Südtessin. Dreieinhalb Stunden dauert die Hinfahrt. Ich will von ihnen wissen, woher denn die Faszination für die «Bianconeri» – so werden die Spieler des HC Lugano von ihren Fans genannt – kommt. Fabian Lengen versucht sich zu erklären: «In meiner Kindheit verbrachte ich viel Zeit in Lugano, denn meine Eltern haben dort eine kleine Wohnung – so entstand auch die Nähe zum HC Lugano.» In der «Curva Nord» – wo die Supporter des HC Lugano ihr Team lautstark anfeuern – begegnet er dann Mario Gattlen, der seit 35 Jahren mit den Tessinern mitfiebert. Gattlen ist aus Stalden. Seine Frau aus Embd. Längst fährt auch sein Sohn mit ins Stadion und ist vom HC-Lugano-Virus infiziert. Später wolle er auch seinem Enkel die Atmosphäre im Stadion Resega zeigen, sagt er und lacht. Vermehrt fahren Kollegen mit Lengen nach Lugano. Immer öfter. Immer wieder. Heute besitzen die Freunde zusammen 13 Dauerkarten. «Manchmal sind es bloss zwei, drei Leute, die an ein Heimspiel fahren, doch während der Playoffs ist es schon möglich, dass wir bis zu 20 Leute aus Embd sind, welche ein Heimspiel besuchen», sagt Lengen. Wichtig dabei: Man pflegt auch stets die Kameradschaft.

Grandiose Stimmung
Um 18.30 Uhr parkieren die drei Walliser Autos auf den Parkplätzen vor dem Stadion. Rund eineinhalb Stunden vor dem Spiel gönnt man sich zusammen noch ein Bier und ergattert sich einen guten Stehplatz. Die Embder lassen mich bereits wissen, dass die Stehrampe in 90 Minuten aus allen Nähten platzen wird. Sie sollen recht behalten. Ich nutze die verbleibende Zeit bis zum Puckeinwurf noch damit, herauszufinden, wie denn die Faszination der weiteren Lugano-Supporter aus Embd entstanden ist. Steven Fux sagt: «Ich fuhr einmal spontan mit ins Stadion, von dort an fiebere ich mit dieser Mannschaft mit.» Für ihn ist klar: «Es ist einmalig, wie die Fans ihr Team während den 60 Spielminuten pausenlos nach vorne peitschen.» Später werde ich selbst Zeuge dieser grandiosen Stimmung. Vergleicht man den Lärmpegel der knapp über 7000 heissblütigen Tifosi mit jenem der über 17 000 Fans, die sich meist in Bern zu den Heimspielen des SC Bern treffen – die Stimmung in der Hauptstadt kommt einem vor wie an einem Kindergeburtstag.

Mehr als 12 Stunden unterwegs
Kurz nach 22.30 Uhr ist das Spiel vorbei. Wir begeben uns zu den Fahrzeugen. Obwohl der Grossteil der mitgereisten Embder am Tag darauf wieder arbeitet, gibt es auf dem Rückweg noch eine kurze Rast in einem Fast-Food-Restaurant. Der Autoverlad über die Furka ist genauso wie der Pass geschlossen. Via Verbania gehts über den Simplonpass zurück ins Rhonetal. Um 3.30 Uhr fahren die letzten Fahrzeuge in Embd ein. Mehr als zwölf Stunden dauert das Abenteuer mit dem ersten Playoff-Finalspiel insgesamt. «In wenigen Tagen fahren wir wieder ins Tessin und schauen uns das zweite Final-Heimspiel an», sagt Lengen. Für die Embder Supporter ist klar: «Non mollare mai.» Wir geben nicht auf. Nicht in dieser Finalserie. Niemals für ihren HC Lugano.

Simon Kalbermatten

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