Oberwallis | Michel Burgener ist Physiotherapeut bei Swiss Ski
Er macht die Schweizer Ski-Stars fit
Michel Burgener ist zurzeit der einzige Oberwalliser im Betreuerstaff des Herren-Weltcupteams von Swiss-Ski. Seit 17 Jahren macht der Saaser als Physiotherapeut die Schweizer Speed- und Riesenslalomfahrer fit.
Daniel Yule gewinnt die Slaloms von Adelboden und Madonna die Campiglio, Marco Odermatt den Super-G und Beat Feuz die Abfahrt von Beaver Creek. Daneben erzielen Zenhäusern und Co weitere Spitzenresultate. Die Schweizer zeigen sich formstark und lassen in der Ski-alpin-Nationenwertung erstmals seit vielen Jahren Österreich hinter sich. Einer, der im Hintergrund mithilft, dass die Schweizer Athleten Topleistungen abliefern können, ist Michel Burgener. Bereits seit 17 Jahren arbeitet der Saaser als Physiotherapeut beim Schweizer Skiverband.
Nicht nur Physiotherapeut
«Noch während meiner Ausbildung in Leukerbad habe ich zufällig erfahren, dass Swiss-Ski einen Physiotherapeuten sucht», erzählt Burgener. «Ich habe dem damaligen Chefarzt von Swiss-Ski, Hans Spring, mein Interesse signalisiert. Irgendwie hat es dann geklappt.» Anfangs plante er zwei Jahre zu bleiben. In der Zwischenzeit betreut er schon in seiner 17. Saison die Schweizer Speed- und Riesenslalomfahrer. Ans Aufhören denkt der 40-Jährige aber noch lange nicht: «Ich habe einen unheimlich vielseitigen, abwechslungsreichen Job und darf an den verschiedensten wunderschönen Orten in der Natur arbeiten. Dort, wo andere Leute ihre Ferien verbringen.» Neben der eindrücklichen Atmosphäre und Ambiance an den Heimrennen wie Adelboden und Wengen gefällt es Burgener auch in Beaver Creek (USA) besonders gut. Der Saaser ist aber längst nicht nur Physiotherapeut, sondern unterstützt das Trainerteam auch auf der Skipiste, etwa im Training bei der Zeitmessung oder beim Toresetzen. Während der Rennen betreut Burgener im Startbereich die Fahrer und leitet ihnen die über Funk erhaltenen Infos zur Strecke weiter. Die Arbeit als Physiotherapeut beginnt erst am Abend. Dann stellt er, meist in seinem Hotelzimmer, seine Therapieliege auf und behandelt im Schnitt täglich fünf Athleten. Bei den dabei entstehenden Gesprächen geht es längst nicht nur um den Skisport: «Den ganzen Tag lang dreht sich schon alles ums Skifahren, da wollen bei mir viele Sportler einfach mal abschalten, den Kopf lüften und auf andere Gedanken kommen», so Burgener.
Erinnerung an Erfolge
Paul Accola, Bruno Kernen, Didier Défago oder Didier Cuche – Burgener hat im Laufe der Jahre einige Schweizer Skistars und deren Erfolge erlebt. Am eindrücklichsten in Erinnerung seien für ihn die Goldmedaillengewinne von Défago und Carlo Janka an den Olympischen Spielen 2020 in Vancouver gewesen oder die Kitzbühel-Siege von Didier Cuche. Für die kommende Lauberhorn-Abfahrt in Wengen ist Burgener zuversichtlich: «Schön, dass Mauro Caviezel nach seiner Verletzung wieder dabei ist. Interessant wird sein, ob Urs Kryenbühl seinen zweiten Platz von Bormio bestätigen kann. Mit Beat Feuz ist sowieso immer zu rechnen, besonders noch vor Heimpublikum.» Und der Berner Oberländer scheint so richtig in Form zu sein, was die beiden Podestplätze in Bormio beweisen – trotz gebrochenem Mittelhandknochen. n
Frank O. Salzgeber
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