Spital Wallis | Entscheid über künftige Generaldirektion
Entscheid über Spital-Generaldirektion fällt Ende Monat
Wie soll die Direktion von Spital Wallis künftig aussehen? Noch steht nicht fest, wie viele Mitglieder die Generaldirektion künftig haben wird. Ein Entscheid fällt Ende April.
Fünf oder neun Mitglieder? – Das ist die Frage. Die Generaldirektion von Spital Wallis soll reorganisiert werden. Neu ist dies nicht. Bereits Ende 2015 kam ein Bericht des Organisationsexperten Andreas Wenger zu dem Schluss, dass die Generaldirektion von Spital Wallis zu verkleinern sei, und zwar auf fünf Mitglieder statt der heutigen neun.
Widerstand der Ärzteschaft
Daraufhin regte sich Widerstand. Ärzteschaft und Pflegepersonal des Spitalzentrums Oberwallis SZO bezeichneten diese Forderung als unsinnig, da es zwingend nötig sei, dass sowohl der Direktor der beiden Spitalzentren (Ober- und Unterwallis) wie auch der jeweilige ärztliche Leiter sowie der Pflegeverantwortliche in der Generaldirektion Einsitz haben müssten. Auch von politischer Seite gab es kritische Stimmen. Die Reorganisation der Generaldirektion mit ihren 150 Vollzeitstellen sei eine Alibiübung mit der Umbenennung einzelner Posten, der Ausschluss der medizinischen Vertreter der beiden Spitalzentren aus dem Gremium sei nicht tolerierbar, hiess es in einem Vorstoss, den das Parlament im Dezember annahm.
Entscheidung Ende April
Seitdem liegt die Reorganisation bei Spital Wallis auf Eis. Die Homepage von Spital Wallis zeigt bei der Generaldirektion ein unverändertes Bild mit neun Mitgliedern. Nun soll aber Bewegung in die Sache kommen. «An der Verwaltungsratssitzung Ende April werden wir entscheiden, wie die künftige Generaldirektion von Spital Wallis aussehen soll», erklärt die Vize-Verwaltungsratspräsidentin von Spital Wallis, Verena Sarbach-Bodenmüller, auf Anfrage.
Es geht um Macht
Hintergrund der Unklarheit über die zukünftige Zusammensetzung der Generaldirektion ist ein nach wie vor schwelender Machtkampf. Sollte die Direktion verkleinert werden, würden die beiden Spitalzentren an Einfluss einbüssen, sofern ihnen nicht mehr Kompetenzen, beispielsweise in Personalfragen, zugestanden würden. Sollten die Spitalzentren mit jeweils drei Vertretern in der Generaldirektion sitzen, so wären die reinen Mitgleider der Direktion in der Unterzahl. Das Ringen um den Einsitz in der Direktion zeigt, dass offenbar keine der Seiten bereit ist, auf Einfluss zu verzichten. «Es geht um einen Grundkonflikt», sagt Gesundheitsministerin Esther Waeber-Kalbermatten. «Will man eine schlanke Direktion mit mehr Kompetenzen für die einzelnen Zentren oder eine grössere Direktion, in der die Zentren stark vertreten sind?» Es sei nun am Verwaltungsrat von Spital Wallis, eine solche Entscheidung zu treffen.
Neue Verordnung für Spital Wallis
Dennoch scheint es, als ob das Gesundheitsdepartement die Entscheidung über die künftige Generaldirektion nicht ganz allein dem Spital überlassen will. «Wir wollten, dass die Direktion schlanker wird, und dass die Zentren mehr Entscheide bezüglich Pflege, Personalwesen und medizinischen Fragen treffen können, also dass die Zentren gestärkt werden und die Direktion koordinative und strategische Aufgaben übernimmt», sagt Staatsrätin Waeber-Kalbermatten. «Derzeit sind wir dabei, eine Verordnung zuhanden des Verwaltungsrats auszuarbeiten, was das Departement für Ansprüche an Spital Wallis hat.» Diese Verordnung solle helfen zu klären, wer bei Spital Wallis auf welcher Stufe künftig was zu entscheiden habe.
Martin Meul
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