Neues Projekt in Raron möglich

Eishalle auf dem Fussballplatz?

«Moos» statt «Turtig». Geht es nach dem EHC Raron, könnte auf dem Sportplatz «Moos» in Raron eine Eishalle gebaut werden.
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«Moos» statt «Turtig». Geht es nach dem EHC Raron, könnte auf dem Sportplatz «Moos» in Raron eine Eishalle gebaut werden.
Foto: RZ

Quelle: RZ 2

Der Eishallen-Bau in Raron verzögert sich. Wird er gar auf dem Fussballplatz «im Moos» realisiert? Die Gemeinde wäre darüber erfreut.

Der EHC Raron will eine Eishalle bauen und investiert in diese Idee viel Leidenschaft. Dennoch ist an einen Baustart in absehbarer Zukunft nicht zu denken. Dies, obwohl die Mitglieder des EHC Raron zusammen mit seinen Partnern in den letzten Monaten enorme Energien für die Realisierung dieses Projekts aufgebracht haben. Ein Erfolg davon: Innerhalb von einem Jahr konnte die Projektierung erarbeitet sowie eine neue Organisationsstruktur entwickelt werden. Das Projekt wurde weit vorangetrieben. Innerhalb von sechs Monaten gelang es dem Klub, durch Aktienverkauf und Sponsoring einen Betrag von über 400 000 Franken zu beschaffen. Das Problem nun: Wegen der Hochwasserproblematik des vorgesehenen Bauplatzes und dessen Nähe zu einer Gasleitung werden die bisherigen Bemühungen gestoppt. Die Konsequenz davon ist, dass die Planung korrigiert werden muss.

Gemeinde bevorzugt einen Standort
Deshalb denkt der EHC Raron laut über einen Plan B nach. Der heisst: Die Eishalle soll im «Moos» statt wie geplant im «Turtig» gebaut werden. Doch hier kommt man dem FC Raron in die Quere, der selbst in seine Infrastruktur investieren will und muss und demnach – wie der EHC Raron – die Gemeinde für eine finanzielle Beteiligung gebeten hat. Die RZ weiss: Vor allem die Umkleidekabinen mit den Duschen auf dem Fussballplatz «Rhoneglut» müssen in naher Zukunft saniert werden. Zudem besteht auch beim Buvette im «Rhone­glut» Sanierungsbedarf. Bei Regenfällen tropft das Wasser zwischendurch sogar aus den Lichterketten. Die Gemeinde Raron zeigt sowohl für den EHC Raron wie auch für den FC Raron Verständnis und verfolgt die Idee einer neuen beziehungsweise sanierten Infrastruktur an einem Standort. Gemeindepräsident Reinhard Imboden: «Die Gemeinde ist bereit, Geld in die Hand zu nehmen, um in den Sport und in die Jugend von Raron zu investieren.» Imboden weiss, dass dadurch Synergien genutzt werden können. «Die Umkleidekabinen sowie sanitäre Anlagen könnten dadurch von mehreren Vereinen parallel genutzt werden.» Ein sogenannter «Sportgürtel» könnte laut Imboden sowohl beim bestehenden Hauptfussballplatz des FC Raron, dem «Rhoneglut», oder «im Moos» realisiert werden. Bei beiden Varianten gäbe es jedoch ein Problem: «Das ‹Rhoneglut› müsste umgezont werden», sagt Imboden, wissend, dass dies nicht innerhalb von wenigen Wochen und Monaten geschehen würde. Beim Sportplatz «Moos», in den der FC Raron vor wenigen Jahren investiert hat, wäre der Bau einer Eishalle auf einem zonenkonformen Trainingsplatz möglich. Dies ist jedoch nicht im Interesse des FC Raron. FC-Präsident Philipp Theler dazu: «Unser Wunsch ist es, dass beide Plätze inklusive Trainingsplätzen erhalten bleiben.» Damit jedoch nicht genug. Theler betont, dass die Realisierung eines «Sportgürtels», der mehrere Millionen Franken kosten würde, für den FC Raron mit zu hohen Investitionen verbunden wäre. «Nach den kürzlich getätigten Renovationsarbeiten auf dem Sportplatz ‹Moos› haben wir offene Kredite. Dies verunmöglicht zurzeit weitere Investitionen.» Gerade der Bau eines «Sportgürtels» beim «Rhoneglut», wo die erste Mannschaft des FC Raron ihre Heimspiele austrägt, kommt deshalb für die Verantwortlichen des FC aus finanziellen Gründen nicht infrage. Es ist offensichtlich, dass der FC Raron bei dieser Variante tiefer in die Tasche greifen müsste. FC-Präsident Theler kennt jedoch die Bedeutung einer neuen Eishalle für den EHC Raron und zeigt Verständnis für die Freunde vom Eishockey: «Wir wollen auf gar keinen Fall als Verhinderer einer Eishalle auftreten, deshalb unterstützen wir am ehesten die Idee mit dem Bau einer neuen Eishalle nördlich vom Sportplatz ‹Moos›.» Das Problem bei der «nördlichen Variante»: Der Boden müsste umgezont werden.

Entscheid wohl erst im Jahr 2017
Wie der EHC Raron der Idee dieser «nördlichen Variante» gegenübersteht, bleibt offen. Armand Burgener, Co-Präsident, wollte sich dazu nicht äussern. Entsprechend schweigt der Co-Präsident des Eishockeyvereins auch zu einem möglichen Standort beim «Rhoneglut». Immerhin: Neben dem grossen Wirrwarr um die Erneuerung der Infrastrukturen zweier grosser Rarner Sportklubs steht für den EHC fest, dass eine Aktiengesellschaft (AG) Betreiberin der Eishalle sein wird. Denn: Egal, ob die Variante A im «Turtig» oder die Variante B «im Moos» realisiert wird, Betreiber der Eishalle würde in jedem Fall eine Betriebs AG sein. Die Klubverantwortlichen betonen im «Rarner Blatt», dass sie weiterhin auf einen Eröffnungstermin im Herbst 2017 hoffen. Ob dieses zeitliche Fenster eingehalten werden kann, ist jedoch mehr als fraglich. Falls sich die Gemeinde Raron finanziell an einem «Sportgürtel» beteiligen möchte, wird das Volk das letzte Wort haben. Und auch die Generalversammlung (GV) des FC Raron und des EHC Raron müsste – wohl in einer ausserordent­lichen GV – über ihre Zukunft entscheiden. Das braucht alles Zeit. Für Imboden ist klar: «Der Fussballklub oder der Eishockeyklub müssen warten, beide gleichzeitig zu unterstützen, wird unmöglich sein.» Dann denkt er voraus: «Der Vorteil eines einzigen Standorts ist, dass wir später auch den Volleyballklub und den Tennisklub in den Sportgürtel einführen können und somit den Sport in Raron an einem Standort konzentriert hätten.»

Simon Kalbermatten

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Kommentare

  • Steuerzahler - 94

    Eishalle hier " Eishalle dort " Im Oberwallis gibt es inzwischen genügend Defizitäre Eissportprojekte oder solche die gerade im Bau sind... Für das Oberwallis würde eine zusammen Realisierte Eishalle bei weitem genügen...

    • Neid und Wind das Walliser Kind - 82

      Grössenwahn von unsern Regionalpolitiker " Im Umkreis von nicht einmal 20 km 3 Eishallen. Das aller Beste ist zwei Gemeinden sind noch auf Geldsuche und der dritte im Bunde hat sich mit 30 Millionen Stutz / Go.....stutz total verkalkuliert..

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