Saas-Grund | Keine überdachte Arena
Eisbahn Wichel erschwert Entwicklung des EHC Saastal
Alt, in der Gefahrenzone und kein Dach. Die Eisbahn «Wichel» verlangt vom EHC Saastal viel Flexibilität und schränkt den Verein in seiner weiteren Entwicklung ein. Besserung ist nicht in Sicht.
Auf ihr wurde in der Vergangenheit schon viel gejubelt, aber auch geflucht. Die Rede ist von der Heimstätte des EHC Saastal, dem «Wichel». Trotz vieler Erinnerungen und Emotionen, welche so mancher Spieler und Zuschauer mit ihr verbindet, verlangt die Eisbahn in Sachen Organisation dem EHC viel ab. Grund: das fehlende Dach. «Wegen der Sonneneinstrahlung können wir im Herbst sehr oft erst nach 20 Uhr trainieren», sagt Vereinspräsidentin Barbara Anthamatten. Das schränkt den Verein – als einzigen 1.-Liga-Verein ohne überdachte Eisbahn – mit seinen 80 Nachwuchsspielern und sieben Mannschaften in der Trainingsorganisation stark ein. Hinzu kommt deren Lage in der Gefahrenzone (Steinschlag und Lawinen).
Garantie des Spielbetriebs
Für die Liga ist das fehlende Dach jedoch kein Problem, «solange wir den Spielbetrieb garantieren können», sagt Anthamatten. Dafür musste der Verein aber schon oft in die Litternahalle oder nach Brig ausweichen. «Das ist jedoch mit Zusatzkosten verbunden und gleichzeitig haben wir keine Einnahmen», so Anthamatten. Als kurzfristige Lösung kann sich der Verein damit zwar arrangieren, langfristig aber steht der Fortbestand des Vereins in der jetzigen Form auf dem Spiel. Denn: Bei einem allfälligen Abstieg in die 2. Liga steht für Anthamatten fest, dass ein Wiederaufstieg «mit dieser Infrastruktur nicht möglich sein wird». Aus demselben Grund ist auch ein Aufstieg in die höhere «My Sports League» unmöglich, ist sie überzeugt. Heisst: Die Situation ist verzwickt, der EHC ist in seiner sportlichen Weiterentwicklung blockiert und Besserung nach dem Aus der «Saastalhalle» ist nicht in Sicht (verworfenes Projekt einer gemeinsamen Halle für das Saastal).
Zeltdach keine Option
Die Situation rund um den «Wichel» beschäftigt die Verantwortlichen schon länger. So war in der Vergangenheit auch schon von der Möglichkeit eines überspannenden Zeltdachs die Rede, was aber aus verschiedenen Gründen verworfen wurde. Und das Eisfeld nachträglich mit einem festen Dach nachzurüsten, ist wegen der Gefahrenzone unmöglich. «Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns damit abzufinden und das Beste daraus zu machen», sagt Anthamatten. Die Gemeinde Saas-Grund ist sich der Situation bewusst und hat in Sachen Naturgefahren schon reagiert, wie Präsident Bruno Ruppen erklärt. «Steinschlagdämme wurden bereits montiert und an Lawinenverbauungen arbeiten wir etappenweise seit diesem Jahr.» Damit werde sowohl die Eisbahn als auch das angrenzende Quartier geschützt. «Trotz dieser Massnahmen kann die Eisbahn aber auch später nicht überdacht werden», so Ruppen. Die Gefahrenzone bleibe.
Peter Abgottspon
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar