Randa | Die Oberwalliser Musikgesellschaften stellen sich vor
Eine neue Vereinsfahne weht durchs Mattertal
Das Weisshorn gilt im Mattertal als heimlicher Star unter den Viertausendern. Nicht nur seine spezielle Form wird oft bestaunt, auch die Alpinisten stellt der Berg vor grosse Herausforderungen. «Es ehrt uns, dass wir als Musikgesellschaft ‹Weisshorn› diesen berühmten Namen nach aussen tragen dürfen», sagt Aldo Brantschen, welcher bereits im neunten Jahr dem Verein als Präsident vorsteht. Auch der Name des Hausbergs Dom wäre ursprünglich mit seiner imposanten Grösse von 4545 Metern über Meer eine Variante gewesen. Doch: «Das Weisshorn ist aus meiner Sicht einer der schönsten Berge und wird von weither wahrgenommen», ist Brantschen sichtlich stolz darauf, dass sich die Gründungsmitglieder 1912 schliesslich für «Weisshorn» als Vereinsnamen entschieden.
Innovativer Kampf um die Zukunft
Heute, 107 Jahre später, musiziert die Randäer Harmonie der 3. Stärkeklasse weiterhin am Fusse der eindrücklichen Mattertaler Bergwelt. «Für das Dorfleben sind wir als Musik ein wichtiger Bestandteil», erklärt der Präsident die Bedeutung des Vereins, für den er seit 28 Jahren musiziert – zuerst als Trompeter, dann am Es-Horn und seit einigen Jahren als Posaunist. Nicht auszudenken, wenn diese langjährige Tradition eines Tages aufgegeben werden müsste. Derzeit musizieren, begleitet von den Ehrendamen und dem Fahnenträger, rund 30 Musikanten in der MG. «Als Bergregion ist uns bewusst, dass wir im Kampf um den Nachwuchs uns immer etwas Besonderes einfallen lassen müssen, um unsere Existenz zu sichern», sagt Brantschen. So ist der Verein auch froh, dass man vor zwei Jahren den jungen Joël Zuber aus Glis für sich als Dirigenten gewinnen konnte. «Als Vollblutmusiker bringt er immer wieder neue Ideen in unseren Verein», so Brantschen. So sei der Dirigent auch verantwortlich gewesen, dass man dieses Jahr in der Primarschule von Randa und Täsch am 31. Oktober ein Halloween-Konzert durchführte, sodass die rund 150 anwesenden Kinder anschliessend die verschiedenen Instrumente ausprobieren durften. «Auch wenn der Erfolg mit Neuanmeldung bislang noch ausblieb, sind wir zuversichtlich, dass wir mittelfristig wieder mehr Kinder und Jugendliche aus der Region für die Musik gewinnen können», ist Brantschen begeistert von der Innovationskraft Zubers.
Zahlreiche Festlichkeiten
Für die Musikanten aus Randa sind vorderhand die kirchlichen und weltlichen Anlässe im Dorf von Bedeutung. «Traditionellerweise spielen wir am Auffahrtstag im Mai unser Jahreskonzert, welches mit bis zu 250 Gästen immer sehr gut besucht ist», erklärt Brantschen den breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Am Wettbewerbsspiel wie dem Oberwalliser und dem Kantonalen nimmt die «Weisshorn» schon seit einiger Zeit nicht mehr teil. Hingegen hat das Bezirksmusikfest (BMF), bei dem es jährlich in einem anderen Ort zu einem geselligen Treffen mit den anderen Vereinen aus dem «Weissen Zenden» kommt, für die Randäer einen hohen Stellenwert. «Das letzte Mal organisierten wir 2011 das BMF im Bezirk Visp», sagt Brantschen. Seither habe man in Randa einiges an Festivitäten hinter sich bringen und somit das Organisationstalent unter Beweis stellen können. So 2012 beim 100-Jahr-Jubiläum, 2016 bei der Neuuniformierung und schliesslich in diesem Jahr bei der Einweihung der neuen Vereinsfahne. «Nach jahrelangem Flickwerk war es wieder an der Zeit, eine neue Fahne anzuschaffen», so Brantschen. Dank der grossartigen Arbeit der Musikanten und des OK sowie der Unterstützung der Fahnenpaten habe dies gebührend gefeiert werden können. Wie es sich für eine Fahnenweihe gehört, lud man die benachbarten Musikvereine aus Herbriggen und Täsch ein. «Da wir bei der Neuuniformierung der ‹Zaniglaser› 2018 auf Einladung hin aufspielen durften, haben wir uns dieses Jahr bei ihnen revanchiert und sie ebenfalls zum Musizieren zu uns eingeladen.»
Thomas Allet
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