Grengiols | Projekt eines dezentralen Hotels wird geprüft
Eine Hotelidee für Grengiols
Wird Grengiols bald ein besonderes Hotel erhalten? Geht es nach dem Willen einer Arbeitsgruppe, so ist ein dezentrales Hotel im Dorfkern nicht mehr länger bloss eine Utopie. Am Samstag soll in Grengiols eine Veranstaltung über das Projekt informieren.
Seit rund zwei Jahren beschäftigt sich die Arbeitsgruppe «Dorfkernerneuerung» mit der Erneuerung der Dorfkerne der Gemeinden des Landschaftsparks Binntal. Dabei wurde auch eine Idee aufgenommen, die in Grengiols schon seit zehn Jahren existiert: ein dezentrales Hotel. Da im alten Dorfkern von Grengiols besonders viele leer stehende Wohnungen existieren, sollen in einigen Häusern zeitgemässe Übernachtungsmöglichkeiten realisiert werden. Das Angebot würde ein Restaurant sowie mehrere Hotelzimmer und Ferienwohnungen umfassen. Die Arbeitsgruppenmitglieder Monika Holzegger und Beat Ritz sowie lokale Vertreter von Grengiols und weitere Fachleute haben ein Inventar möglicher Gebäude erstellt. In einer ersten Etappe könnten vier Objekte in das Angebot des dezentralen Hotels einbezogen werden, welches damit über circa 20 bis 30 Betten verfügen würde. Mit Eigentümern wurden erste Gespräche geführt und Preisvorstellungen abgeklärt. «Dass ein derartiges Konzept funktionieren kann, beweist Italien», sagt Projektleiterin Monika Holzegger. Seit 20 Jahren existieren dort dezentrale Hotels, «Alberghi diffusi» genannt. «Ein dezentrales Hotel würde gut zu unserer Strategie passen, die Ortskerne zu beleben», sagt die Geschäftsführerin des Landschaftspark Binntal, Dominique Weissen Abgottspon, und fügt hinzu: «Die Krux ist die Finanzierung.» Auch für Holzegger ist die notwendige Finanzierung, das heisst Erwerb, Umbau und Sanierung der Liegenschaften, eine grosse Hürde. Die Projektleiterin schätzt die Kosten einer ersten Etappe auf rund 4 Millionen Franken. Ganz wichtig sei aber, so Holzegger, dass die lokale Bevölkerung hinter dem Projekt stehe. Deshalb findet am 6. Mai in Grengiols eine Informations- und Diskussionsveranstaltung statt. Dort präsentiert die Arbeitsgruppe den aktuellen Stand der Arbeiten und lädt die Bevölkerung, Ferienwohnungsbesitzer und Interessierte ein, ihre Ideen und Anliegen einzubringen. «Ziel ist, den Puls der Bevölkerung zu spüren», so Weissen.
Frank O. Salzgeber
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