Verkehrssicherheit | Einwohner des Weilers Illas sind in Sorge
«Ein Wunder, dass noch nichts passiert ist»
Die Einwohner des Weilers Illas sind besorgt. Der Grund: Weder ein Fussgängerstreifen noch eine Ampelanlage ermöglichen das sichere Überqueren der Strasse.
Der Weiler Illas auf Gemeindegebiet Stalden. Hier, beim sogenannten «Killerhof-Kreisel» trennt sich der Verkehr in Richtung Saas- beziehungsweise Nikolaital. 22 Einwohner sind hier zu Hause, darunter vier schulpflichtige Kinder. Auf ihrem Schulweg müssen sie dabei regelmässig die Strasse überqueren. Auch die anderen Bewohner des Weilers, die zur Bushaltestelle wollen, queren die Strasse. Dabei müssen sie immer wieder den regen Verkehr Richtung Nikolaital oder ins Saasertal im Auge behalten. Denn: Im Weiler Illas gibt es weder einen Fussgängerstreifen noch eine Ampelanlage, die den Verkehr regelt. «Ein Wunder, das noch nichts passiert ist», bringt es Reinhard Kurz, der hier wohnt, auf den Punkt.
Fussgängerstreifen aufgehoben
Im Zuge der Arbeiten für die Umfahrungsstrasse Stalden hat der Kanton jetzt auch noch den Fussgängerstreifen aufgehoben, der einen einigermassen sicheren Zugang zum Weiler Illas ermöglichte. Die mehr als ironische Begründung: Der Fussgängerstreifen sei aus Sicherheitsgründen (!) entfernt worden. «Im Rahmen der sicherheitsrelevanten Normen wurden mehrere Fussgängerstreifen im ganzen Kanton aufgehoben, darunter auch derjenige im Weiler Illas. Schliesslich nützt es dem Fussgänger wenig, wenn ihn der Automobilist aufgrund der Sichtweite und der erlaubten Fahrgeschwindigkeit zu spät oder gar nicht sieht», erklärt Jgnaz Burgener von der Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau.
«Fühlen uns im Stich gelassen»
Aufgrund der «unglücklichen» Lage und auf Wunsch der Gemeinde Stalden hat der Kanton jetzt ein Projekt ausgearbeitet, um einen sicheren Zugang zum Weiler Illas zu gewährleisten. Dabei soll eine Rampe erstellt werden, die sowohl von Fussgängern wie Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Ein Fussgängerstreifen soll den Bewohnern des Weilers das sichere Überqueren der Strasse ermöglichen. Das Projekt ist mit rund 250 000 Franken voranschlagt und soll über das Gesamtprojekt «Umfahrung Stalden» finanziert werden. An der Informationsveranstaltung der Gemeinde im Februar dieses Jahres zeigten sich die Bewohner des Weilers von den Plänen begeistert. «Bei der Versammlung ist man auf unsere Vorschläge eingegangen und hat auch verschiedene Optionen geprüft», sagt Reinhard Kurz stellvertretend für alle anderen. Der Plan: Die Bauarbeiten für eine sichere Erschliessung des Weilers Illas sollten schon im Frühling an die Hand genommen werden. Nur: Passiert ist bisher nichts. «Wir fühlen uns im Stich gelassen, denn seither haben wir von den zuständigen kantonalen Stellen nichts mehr gehört», klagt Kurz.
Baubeginn ist unklar
Eine Nachfrage beim Kanton bringt nur wenig Licht ins Dunkel. Das Projekt sei intern in Bearbeitung, erklärt Jgnaz Burgener. «Wir müssen noch einige Abklärungen machen. Das betrifft vor allem technische Angelegenheiten.» Wann die Bauarbeiten beim Zugang zum Weiler Illas endlich an die Hand genommen werden können, darüber kann und will Burgener keine Auskunft geben. «Das hängt mitunter davon ab, wie schnell die Entscheide in dieser Angelegenheit gefällt werden.» Demgegenüber kann Reinhard Kurz die Verzögerung nur bedingt nachvollziehen. «Einerseits hat man uns versprochen, dass die Arbeiten im Frühsommer beginnen und andererseits ist die aktuelle Situation nicht tragbar. Vor allem für Kinder und ältere Personen ist es jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung, die Strasse heil zu überqueren», so Kurz. Jgnaz Burgener seinerseits hat Verständnis für den Unmut. «Die Situation ist nicht befriedigend. Ich hoffe, dass wir bald eine vernünftige Lösung präsentieren können.
Walter Bellwald
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Kommentare
Serkan - ↑29↓12
Bauscht doch bitte nicht jeden Käse so auf.
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