Visp | Vor 10 Jahren wurde das Schiesssportzentrum Riedertal eröffnet

«Ein Sport der vielen kleinen Erfolgserlebnisse»

Der 50-Meter-Stand im Schiesssportzentrum Riedertal in Visp.
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Der 50-Meter-Stand im Schiesssportzentrum Riedertal in Visp.
Foto: RZ

Die 10 Scheiben des Pistolenstands in Visp.
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Die 10 Scheiben des Pistolenstands in Visp.
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Quelle: RZ 0

Mit dem Schiess­sportzentrum Riedertal verfügt Visp über eine der modernsten Schiessan­lagen der Schweiz. Trotzdem verliert der Schiesssport im Oberwallis an Popularität.

«Schiessen ist ein Sport der vielen kleinen Erfolgserlebnisse. An jeder Zehn hat man seine Freude», erzählt Francis Pianzola, Medienverantwortlicher der Sportschützen Visp-Eyholz wie auch des Walliser Schiesssport Verbands (WSSV). Seit 50 Jahren ist der Schiesssport die Passion des pensionierten Lehrers. Dabei liebt der 69-Jährige die Abwechslung und schiesst «alles», sogar Vorderlader.

Schützenzunft seit 1550

Schiessen hat in Visp eine lange Tradition. Die Schützenzunft Visp soll 1550 auf Befehl des Walliser Landrats gegründet worden sein. Den Sportschützenverein Visp gibt es seit 1923. Heute zählt der Sportschützenverein Visp-Eyholz rund 80 Mitglieder zwischen 10 und 84 Jahren. Den ersten Schiessstand in Visp datieren die Quellen ins Jahr 1664 – die heute unter Denkmalschutz stehende Schützen­laube. «Die Visper Schiessstände sind zum Wandern verurteilt», bringt Francis Pianzola ihre Geschichte schmunzelnd auf den Punkt. Jede der vier Anlagen hat sich an einem anderen Standort befunden. Von 1962 bis 2006 war der Schiessstand im Schwarzen Graben in Betrieb. Dann musste dieser dem Nationalstrassenbau weichen. Ein bisschen trauert Pianzola dem alten Schiessstand heute noch nach: «Man konnte dort sehr gute Resultate schiessen. Als idealer Schiessstand zeigt er immer von Süden nach Norden. So blickt man nie gegen die Sonne.»

10-Jahr-Jubiläum Riedertal

Sein 10-Jahr-Jubiläum feiern kann dieses Jahr das 2007 eröffnete Schiesssportzentrum Riedertal, das zu den modernsten Anlagen der Schweiz zählt. Gut 4,1 Millionen Franken plus mehrere 100 000 Franken Nachrüstungen liess sich die Gemeinde Visp ihren neuen Schiessstand kosten. Gut geschützt durch die Dämme aus dem Neat-Aushubmaterial vereint das Zentrum alles unter einem Dach: 20 Scheiben Gewehr 300 Meter, 10 Scheiben Kleinkaliber 50 Meter, je 10 Scheiben Pistole 25/50 Meter, ­einen Indoorstand Luftgewehr/Luftpistole sowie einen Jagdstand mit vier Scheiben. Ergänzt wird das Ganze durch einen Tontaubenstand und seit Neuestem durch die Anlage «Laufender Keiler».

Elitärer geworden

Wie andere Sportarten auch hat der Schiesssport Nachwuchssorgen und verliert an Popularität. Ein Beispiel ist das am 8. April in Visp stattfindende traditionelle Oberwalliser Frühjahrstreffen. Letzes Jahr nahmen 30 Gruppen à fünf Schützen teil. Im Rekordjahr 1983 waren es noch 93 Gruppen. Dabei wurden in den vergangenen Jahren neu auch Gruppen aus dem Unterwallis und dem Berner Oberland eingeladen. «Man muss aber auch sehen, dass das Niveau enorm gestiegen ist. Der Schiesssport ist nicht mehr so sehr Breitensport, sondern viel elitärer geworden», sagt Pianzola. Neben dem grösseren Trainingsaufwand braucht es auch spezielles Material. «Mit einem gewöhnlichen Armeegewehr gewinnt man heutzutage keinen Blumentopf mehr.» Ein Sportgewehr kostet zwischen 6000 und 7000 Franken. «Schiessen ist nicht einfach irgendein Geballer, sondern eine Konzentrations- und Präzisionssportart», betont Pianzola. Um dem Schiessen wieder zu mehr Popularität zu verhelfen, will der WSSV jährlich einen zweitägigen Schiesskurs anbieten. Für die erste Durchführung schrieben sich kürzlich 16 Teilnehmer ein, ein erster Erfolg.

Frank O. Salzgeber

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