Region | Naters/Belalp

Ein perfektes Team

Sarah Müri und die Belgische Schäferhündin «Kiowa» – ein eingespieltes Team.
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Sarah Müri und die Belgische Schäferhündin «Kiowa» – ein eingespieltes Team.
Foto: RZ

Sarah Müri und die Belgische Schäferhündin «Kiowa» – ein eingespieltes Team.
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Sarah Müri und die Belgische Schäferhündin «Kiowa» – ein eingespieltes Team.
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Sarah Müri: «Für den Hund ist das wie ein Spiel.»
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Sarah Müri: «Für den Hund ist das wie ein Spiel.»
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Sarah Müri: «Für den Hund ist das wie ein Spiel.»
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Sarah Müri: «Für den Hund ist das wie ein Spiel.»
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Quelle: RZ 1

Sarah Müri arbeitet beim Pistenrettungsdienst der Belalp Bahnen. Immer dabei Hündin «Kiowa», die im Ernstfall sowohl bei Lawi­nenrettungen als auch in der Gelände- und Spaltensuche zum Einsatz kommt.

«Schon als Kind haben mich Rettungseinsätze mit Hunden fasziniert», erzählt Sarah Müri. Vor sechs Jahren hat sie sich ihren Traum erfüllt. Hündin «Kiowa» war kaum einige Wochen alt, so startete die gebürtige Bülacherin mit dem gezielten Training. Den Namen «Kiowa» wählte Müri, weil ihre kurzhaarige Belgische Schäferhündin (Malinois) in der Zucht aus einem «K-Wurf» stammt. «Ich wollte zudem einen Namen, der auch eine Bedeutung hat», sagt Müri. Heute ist «Kiowa» sowohl für die Lawinenrettung als auch die Geländesuche sowie für die Suche in Gletscherspalten ausgebildet. «Dazu kann sie Sessellift fahren und liebt es richtig, mit dem Heli zu fliegen», erzählt die 32-Jährige schmunzelnd.

Intensives Training

Das Training ist hart. Müri übt jede Woche mit «Kiowa» im Gelände. «Der Hund macht das alles gern mit. Für ihn ist es wie ein Spiel», erzählt sie. Der Suchtrieb des Hundes wird gezielt gefördert. Jedes Jahr festigt und erweitert sie ihr Können im Rahmen von verschiedenen regionalen und kantonalen Kursen. Von einem Hundeführer wird nicht nur verlangt, dass er zusammen mit seinem Vierbeiner ein perfektes Team bildet, sondern er muss auch in der Lage sein, Erste Hilfe zu leisten, gut mit der Helikopterbesatzung zusammenzuarbeiten, im Tiefschnee Ski zu fahren oder sich anhand von Karte und Kompass gut orientieren zu können und verschiedene Knotentechniken zu beherrschen. Es braucht drei bis vier Jahre Ausbildung, bevor ein Hund mit seinem Herrchen oder Frauchen echte Einsätze wahrnehmen kann. Selber hatte Müri bisher rund zehn Einsätze, so zum Beispiel war sie beim Lawinenunglück in der Grünhornlücke oder beim Spaltenunfall in der Region Konkordiaplatz im Einsatz. Angegliedert sind die Hundeteams der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation. Abgesehen von den Einsätzen bei Ernstfällen und einer Entschädigung für den ­Pikettdienst ist die Arbeit der Hundeführer ehrenamtlich. All die Übungen und Kurse müssen in der Freizeit absolviert werden.

Retter auf vier Pfoten

Seit zwei Jahren arbeitet Müri als Patrouilleurin beim Pistenrettungsdienst der Belalp Bahnen. Vorher war sie fünf Jahre bei der Skischule Lauchern­alp engagiert. «Ich darf meinen Hund während der Arbeit dabeihaben. Vor allem beim Pikettdienst ist dies ein grosser Vorteil», sagt Müri. Während des Pikettdienstes muss man in zehn Minuten mit Hund und der gesamten Ausrüstung bereit sein, damit der ­Heli das Rettungsteam abholen und zur Unglücksstelle fliegen kann. Wenn Menschen von einer Schneelawine ­verschüttet werden, muss alles schnell gehen. In den ersten 15 Minuten ist die Überlebenschance der Opfer am grössten. Spätestens nach 30 Minuten muss der Hundeführer vor Ort sein. Trotz all der modernen Technik, durch seinen­ hervorragenden Geruchssinn ist der Hund immer noch der beste­ Retter­ im Auffinden­ von vermissten Menschen. Denn jeder Mensch hat eine Ausdünstung. Je nach Wind kann ein Hund einen Menschen auf 100 Meter riechen­. Es reicht auch, wenn einzelne Moleküle­ durch die Schuhsohle dringen, damit ein Hund die Witterung aufnehmen kann. Die feine Nase des Vierbeiners findet sogar Opfer, die unter einer vier Meter dicken Schneedecke liegen. Je tiefer­ verschüttet, desto länger dauert es, bis der Geruch der Verunglückten an die Oberfläche dringt. «Bei der Suche­ muss der Hundeführer darauf achten, mit dem Hund gegen den Wind zu arbeiten, damit er die Witterung besser­ aufnehmen kann», erklärt Müri. Auch «Kiowa»­ spürt jeweils, ob es sich nur um eine Übung handelt oder ob es ernst gilt», sagt Müri. «Und wenn Sie einen Helikopter hört, so ist sie kaum mehr zu halten.»

Frank O. Salzgeber

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Kommentare

  • Rina - 21

    So schade, dass es dieses perfekte Team nicht mehr gibt. Ich hoffe, dass Sarah Müri schnell einen neuen Wegbegleiter findet

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