Naters | Neue Idee für alten Dorfkern
Ein Parkhaus unter dem Pfarrgarten?
Ist es bloss eine Utopie oder hat die Idee auch reelle Chancen? Mit einer Tiefgarage unter dem Pfarrgarten glaubt Hilar Kummer, die Parkprobleme auf dem Kirchplatz in Naters lösen zu können.
Die Fakten sind bekannt: Anlässlich des 1000-Jahr-Jubiläums der Pfarrei Naters wird der Kirchplatz neu gestaltet. Dabei sollen praktisch alle dort befindlichen Parkplätze verschwinden. Dagegen regt sich Widerstand. Fast 700 Natischer haben eine Sammeleinsprache unterschrieben, weil sie der Meinung sind: Die Parkmöglichkeiten beim historischen Dorfkern müssen dringend erhalten bleiben.
Die Idee «Hilar»
Der pensionierte Natischer Lehrer Hilar Kummer hat ein gewisses Verständnis für die Idee der Planer, dass die Aufhebung von Parkplätzen der historischen Gestaltung des alten Dorfkerns dienlich wäre, wendet aber gleichzeitig ein: «Nördlich der Linie Bellevue-Belalpstrasse-Blattenstrasse gibt es zurzeit kaum mehr als 20 öffentliche Parkplätze. Da ist Aufstockung, nicht Abbau nötig.» Als Lösung des Parkproblems präsentiert Kummer eine spezielle Idee: Unter dem Pfarrgarten soll eine Tiefgarage mit rund 56 Parkfeldern erstellt werden. Davon könnten 41 Parkfelder der Öffentlichkeit zum Kauf angeboten werden. «Im alten Natischer Dorfteil gibt es genug Interessenten, die Einstellplätze in einer Tiefgarage kaufen möchten», ist Kummer überzeugt. Der Gemeinde blieben bei dieser Variante noch 15 Parkfelder. Mit diesen könnte man unterirdisch die IV-Plätze und die Kurzzeitparkplätze abdecken. Damit wären rund um die Kirche und das historische Rathaus keine Autos mehr. Für seine Idee budgetiert Kummer Baukosten von weniger als 2,2 Millionen Franken. Durch den Verkauf von 41 Parkplätzen kämen knapp 1,85 Millionen Franken zusammen. So kalkuliert Kummer mit einem Fehlbetrag von weniger als 300 000 Franken. «Die heutige Planung des Kirchplatzes könnte zu 100 Prozent in das Projekt integriert werden», betont Kummer.
Ruppen bleibt skeptisch
Auf die Idee «Hilar» angesprochen äussert sich Gemeindepräsident Franz Ruppen vorsichtig: «Die Idee eines Parkhauses unter dem Pfarrgarten ist ein interessanter Vorschlag, aber ich vermute, dass dies technisch und finanziell schwierig zu realisieren ist. Diese Fragen müssen aber Fachleute klären.» Ruppen betont, dass die Gemeinde im Moment dabei sei, sämtliche Ideen und Einsprachen seriös zu prüfen und im Laufe der nächsten Wochen die Öffentlichkeit informieren werde.
Frank O. Salzgeber
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Kommentare
Gloji - ↑29↓6
Wirklich ein prüfenswerter Vorschlag.
Eine Tiefgarage mit Zweitnutzung an der Oberfläche im 21 Jahrhundert jedoch als "spezielle Idee" zu bezeichnen...wir leben doch hier nicht hinter dem Mond!
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