Die Jugendmusik Brig gehört zu den ältesten Musikvereinen im ­Oberwallis. Seit 77 Jahren vereint die «Harmonie» Jugendliche aus Brig und dem übrigen Oberwallis.

Im Jahre 1942, als Knabenmusik gegründet, vereinte die heutige Jugendmusik die Regionen Brig, Glis, Naters sowie die Brigerberge. «Daraus ist ein eigenständiger Verein entstanden, so quasi als Verein für das Oberwallis», wie Vereinspräsidentin Astrid Schumacher zusammenfasst. 1974 kam es schliesslich zur Änderung in die heute bekannte Jugendmusik Brig, bei der inzwischen nebst den Knaben auch Mädchen aufgenommen werden. Mittlerweile ist die Gruppe bunt durchmischt und der Anteil an weiblichen und männlichen Musikanten hält sich die Waage. Der Vorstand ist stolz auf ihren Vereinsstatus. «Die Jugendmusik Brig ist ein eigenständiger Verein», sagt Schumacher, «was in der Blasmusikszene im Oberwallis einzigartig ist». Auch in Sachen Marketing und Kommunikation zeigt der Verein Unbekümmertheit und Frische. Einerseits behelfen sich der Vorstand und die Musizierenden mit dem heute allgegenwärtigen Gruppenchat. ­Andererseits zeigt sich die Musik auch nicht ­medienscheu und lässt sich während des aktuellen Vereinsjahres von Radio Rottu begleiten.

«Interkantonaler» Verein

Als Kollegiumsstadt hat Brig zahlreiche Jugendliche, die auch während ihrer Ausbildung viel Zeit dort verbringen. Dieser Umstand kommt auch der Jugendmusik Brig zugute. Hierzu Schumacher: «Wir haben das grosse Glück, dass wir vom Kollegium sehr viele Junge bei uns aufnehmen können.» Wie die Präsidentin präzisiert, sei ihr Verein so etwas wie ein inoffizieller «interkantonaler »Verein mit Mitgliedern aus Zermatt, dem Saastal oder dem Goms. Diesem Zuwachs an motivierten Auswärtigen steht auch die erstklassige Ausbildung der stadteigenen Jugendlichen gegenüber, die ab dem 18. Lebensjahr auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken – so auch bei der Briger Stadtmusik. Den Einstieg in die Musikszene machen die Kids von Brig via den Minis 1 über die Minis 2 und dem Jugendensemble. das von Manuel Zenklusen dirigiert wird. Im Spiel unter der Leitung von Markus ­Supersaxo finden sich die Jugendlichen zu einem Orchester. Das Leitungsteam ergänzt wird durch Maria Abgottspon, die sich um die theoretische Ausbildung der Jungen kümmert.

Wettbewerbsfähig

Als Jugendmusik gibt es nicht häufige Anlässe, um sich mit «Gleichaltrigen» zu messen. Die Jungmusikanten aus Brig sind als eigenständiges Mitglied des Oberwalliser Musikverbandes berechtigt, sich dem Wettkampf mit Erwachsenen zu stellen. Beim Kantonalen Musikfest in Martinach 2014 konnte sie in der 2. Stärkeklasse beim Saalwettbewerb sämtliche Vereine hinter sich lassen. In der Jugendmusikbranche starten die Briger jeweils in der Kategorie Oberstufe und gehören auch dort schweizweit zu den Favoriten. Für 2019 stehen nach dem Jahreskonzert noch weitere Wettbewerbe an – das Kantonale Musikfest in Naters und das Schweizer Jugendmusikfest 2019 in Burgdorf. Der Vorstand gibt sich ­bezüglich der Chancen noch bedeckt, wie Astrid Schumacher sagt: «Die Karten werden neu ­gemischt und man weiss nie, wie sich die anderen formieren. Das Wichtigste ist, dass unsere Jungmusik mit viel Freude dabei ist.»