Eggerberg | Wohnungsbau
Eggerberg sucht Investor
Die Gemeinde will ihre Einwohner langfristig ans Dorf binden. Dazu wurde das Projekt «Engeruhüs» lanciert. Wann steigt ein Investor ein?
Der Plan ist simpel. Eggerberg will sein Dorf attraktiver gestalten und der Abwanderung Einhalt gebieten. Gemeindepräsident Reto Zimmermann weiss: «Wenn einer einmal aus dem Dorf zieht, dann kommt er nicht mehr so schnell zurück.» Deshalb wolle man die Einheimischen langfristig ans Dorf binden.
Mehrere Interessenten
Dies unter anderem mit einem attraktiven Wohnprojekt, durch das die Bauattraktivität im 330-Seelen-Dorf gefördert werden soll. Der Plan: In Eggerberg soll künftig ein modernes Angebot an Wohnraum geschaffen werden. Erste Schritte hierzu sind getan. Ein rund 10 000 Quadratmeter grosses Stück Bauland wurde für eine Projektplanung ausgeschieden. Die Gemeinde kann und will dabei nicht als Bauherrin auftreten, sondern sieht sich in der Rolle als Vermittler. Zimmermann sagte im Februar zur RZ: «Wir sind bemüht, Investoren, Immobilien- oder Architekturunternehmen zu finden, die unsere Projektidee aufnehmen und realisieren.» Diesbezüglich ist man laut Zimmermann einen Schritt weitergekommen: «Wir stehen mit einem Zürcher Architekten in Verbindung, der uns bei der Investorensuche hilft.» Ein potenzieller Investor wurde jedoch noch nicht gefunden. Immerhin: «Es gibt mehrere Interessenten, das stimmt mich zuversichtlich», sagt Zimmermann. Die Gründe, weshalb noch kein konkreter Investor für das Projekt gefunden werden konnte, sieht der Gemeindepräsident beim – für Nicht-Oberwalliser – unbekannten Standort: «Sobald der Standort nicht mehr im Talgrund liegt, wird er für mögliche Geldgeber schnell unattraktiv», sagt er. Die Hoffnung lebt dennoch. Auf Empfehlung des Architekten treibt die Gemeinde nun «eine Phase zwei» voran. Dies, um das Interesse bei den Investoren zu wecken.
Projekt mit drei Zonen
So soll ihnen das Grossprojekt so attraktiv wie möglich präsentiert werden. Zimmermann erklärt: «Dabei geht es um die Aufteilung des Projekts. Es ist in drei Zonen unterteilt: die gewerbliche Nutzung (eventuell mit Restaurant, Post oder Bank), das Wohnen im Alter sowie den übrigen Wohnungen (sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen). Ist aber auch die Nachfrage genügend hoch? In der Altersgruppe zwischen 21 bis 40 Jahren, wo das Interesse an einer Miet- oder Eigentumswohnung wohl am grössten ist, leben in Eggerberg derzeit 71 Leute. Könnten bei einer allfälligen Projektrealisierung die Wohnungen genügend ausgelastet werden? «Wir konnten in der Vergangenheit feststellen, dass mehrere Junge gerne im Dorf bleiben würden, hier jedoch kein passendes Angebot finden», weiss der Gemeindepräsident. Deshalb sei er zuversichtlich, dass die Nachfrage genügend hoch sein werde. Weiter sollen auch neue Zielgruppen nach Eggerberg gelockt werden, die zwar die Nähe zur Agglomerationsgemeinde Visp nicht missen wollen, jedoch einen Rückzugsort mit Ausblick und neuen Möglichkeiten suchen. Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass im Gebiet «Engeruhüs» mit dem definierten Perimeter 40 bis 50 neue Wohneinheiten entstehen könnten. Dabei wird mit einer Mischform aus Terrassenhaus, Mehrfamilienhaus sowie Doppel- und Einfamilienhäuser gerechnet. Je nach Wohntyp variiert die Anzahl.
Die Option eines Quartierplans
Zimmermann betont, dass die grösste Herausforderung sei, einen Investor für das Projekt «Engeruhüs» zu finden, der 30 bis 35 Millionen Franken investiere. Je nach Anforderungen oder Wünschen halte sich der Gemeinderat die Option offen, einen Quartierplan zu erarbeiten, der die Projektidee am besten umzusetzen vermöge. Diese Möglichkeit bietet die nötige Flexibilität, die Architektur bestmöglichst in das Gebiet zu integrieren, um den definierten Raum optimal zu nutzen. Interessenten sollen schon bald eine Bedürfnisabklärung über die Homepage der Gemeinde einreichen können
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