Varen | Gemeinderatswahlen werfen Schatten voraus
Droht Gilbert Loretan die Abwahl?
Er ist seit über 30 Jahren im Gemeinderat und seit 1997 Gemeindepräsident. Nun werden Stimmen laut, welche sich einen Wechsel wünschen. Nachfolger sollen auch schon bereitstehen.
Er gilt in der Region als politisches Schwergewicht und verfügt über eine lange politische Erfahrung: Gilbert Loretan. Der 56-jährige Treuhänder hat nebst dem Gemeindepräsidium auch Verwaltungsratsmandate inne und war als Präsident des Grossen Rates einst auch schon höchster Walliser. Selbst bei politischen Gegnern geniesst der CSP-Politiker viel Anerkennung. Doch bei den Gemeinderatswahlen vom nächsten Jahr könnte sein Stuhl durchaus wackeln: In verschiedenen Varner Kreisen hält sich seit Längerem hartnäckig das Gerücht, die Zeit von Loretan an der Spitze der Gemeinde könnte abgelaufen sein. Gleichzeitig kursieren Namen für seine Nachfolge.
«Göttibub» im Gespräch
Insbesondere im Fokus: Manfred Bayard und Philipp Loretan. Der CVP-Vertreter Bayard war bei den letzten Gemeinderatswahlen bestgewählter Kandidat und holte 63 Stimmen mehr als der amtierende Gemeindepräsident. «Amtierende sollten nicht angegriffen werden», begründet Bayard seinen damaligen Verzicht auf das Präsidium. Pikant: Hinter vorgehaltener Hand ist zu vernehmen, viele Wähler seien «Loretan-müde» und hätten deshalb für Bayard gestimmt. Und dieser hegt für die nächsten Wahlen wiederum Ambitionen: Er tritt nämlich wieder an, hält zum Thema Präsident den Ball aber flach. Das werde sich erst noch zeigen, sagt er. Bei Philipp Loretan liegt die Ausgangslage anders. Er ist derzeit nicht Mitglied des Gemeinderats, schliesst eine Kandidatur nächstes Jahr aber nicht aus. Detail am Rande: Philipp Loretan ist der «Göttibub» von Gilbert Loretan und gehört ebenfalls der CSP an. Von den Gerüchten wisse er nichts, lässt er darauf angesprochen verlauten. Auch Gilbert Loretan selbst äusserte sich zu den Spekulationen nicht konkret. Nur so viel: Er entscheide nächsten Frühling, ob er nochmals kandidieren werde.
Peter Abgottspon
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