Region | Brig-Glis/Lötschental

Die «Tschäggättä» werden künstlerisch

Szene aus dem Stück «Tschägg». Eine Begegnung von drei Frauen mit den «Tschäggättä».
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Szene aus dem Stück «Tschägg». Eine Begegnung von drei Frauen mit den «Tschäggättä».
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Brig-Glis/Lötschental | Drei Frauen werden im Januar ihre Erfahrungen mit den «Tschäggättä» auf die Bühne des Zeughaus Kultur in Brig-Glis bringen. Eine Begegnung mit dem Lötschentaler Kulturgut.

Die «Tschäggättä», die maskierten wilden Figuren aus dem Lötschental, sind von vielen Mythen und Geschichten umgeben. Unklar ist ihre Herkunft, aufwändig die Herstellung der «Larven» und gross ihr Bekanntheitsgrad im ganzen Land. Was passiert, wenn drei junge Frauen, die allesamt nicht aus dem Lötschental stammen, sich mit dem Mythos «Tschäggättä» beschäftigen und die Früchte dieses Austausches auf die Bühne bringen?

«Tschägg» als Begegnungsstück

Antworten auf diese Frage wird die Performance «Tschägg» liefern, die im Rahmen des «Oh! Festivals» am 24. und 25. Januar 2015 im Zeughaus Kultur in Brig-Glis aufgeführt wird. Inszeniert wird das Stück von der Genfer Choreographin und Tänzerin Lucie Eidenbenz in Zusammenarbeit mit der Leuker Tänzerin Cosima Grand und der französischen Künstlerin Luce Goutelle. Das Projekt wird im Dialog mit der Lötschentaler Bevölkerung realisiert. «Schon als Kind war ich von Masken fasziniert», sagt Lucie Eidenbenz. «Meine Grossmutter leitete eine Maskenfabrik in Basel. Als ich dann die ‹Tschäggättä› mit ihren grossartigen Masken entdeckte, wollte ich mich diesem Thema unbedingt künstlerisch annehmen.» Seit dem Sommer begaben sich Eidenbenz, Grand und Goutelle immer wieder ins Lötschental, wo sie eine intensive Recherche zum Thema «Tschäggättä» betrieben, mit Einheimischen gesprochen und die Maskenkeller besucht haben. Das Stück «Tschägg» wird genau diese Begegnung der drei Frauen mit den «Tschäggättä» und den Lötschentalern zeigen. Neben den drei Performerinnen und Regisseurinnen werden auch zwei junge Mädchen aus dem Lötschental auf der Bühne stehen. Es wird tänzerische Elemente geben, hinzu kommen Elemente des Theaters und das Ganze wird durch verschiedene audio-visuelle Effekte unterstützt.

Moderne Tradition

Herausgekommen ist eine künstlerische Interpretation der «Tschäggättä» und der Begegnung der drei Frauen mit ihnen. Dass das Stück «Tschägg» das Lötschentaler Kulturgut modern interpretiert, sieht Lucie Eidenbenz nicht als Problem. «Die Tradition der Tschäggättä hat sehr viel gemeinsam mit einer zeitgenössichen Performance. Aus­serdem wird die Tradition noch heute sehr aktiv von jungen Menschen gelebt und stets neu erfunden.» Und die Leuker Tänzerin Cosima Grand sagt: «Eine Sicht von aussen kann sehr spannend sein. Vor allem, weil wir drei ja keine Lötschentaler sind. Ich denke, dass ‹Tschägg› eine spezielle Erfahrung wird. Wir sind gespannt, wie das Stück ankommt, vor allem auch bei der Bevölkerung des Lötschentals.»

Martin Meul

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