Region | Saastal
Die Schulen im Saas werden überprüft
Weil die Schülerzahlen sinken und es an Geld für Investitionen fehlt, werden die Saaser Schulen gesamthaft einer Analyse unterzogen.
Wie an vielen anderen Orten im Oberwallis kämpfen auch die Schulen der Gemeinden im Saastal mit verschiedenen Herausforderungen. Auf der einen Seite sind die Schülerzahlen rückläufig, anderseits verändert sich der Bedarf an Betreuungsangeboten. Zudem müssten einige der Schulhäuser saniert werden. Da eine Bewältigung der Probleme durch die Gemeinden allein unwahrscheinlich scheint, werden die Saaser Schulen seit Kurzem gesamthaft überprüft. Die Gemeinden Saas-Fee, Saas-Grund, Saas-Balen und Saas-Almagell haben auf Empfehlung des Kantons das Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis RWO damit beauftragt, die Situation und den Bedarf an Schulen und Ergänzungsangeboten gemeinsam zu prüfen und anschliessend allfällige Anpassungen in die Wege zu leiten. «Ziel ist, die Schulen im Saastal bestmöglich nach den künftigen Anforderungen auszurichten und langfristig in allen vier Gemeinden ein geeignetes, zukunftsorientiertes Bildungsangebot anbieten zu können», sagt Christine Mühlemann, die zuständige Projektleiterin der RW Oberwallis AG.
Es fehlt das Geld für Sanierungen
Einerseits geben die sinkenden Schülerzahlen Anlass zu einer Überprüfung. «Vor allem in Saas-Balen und Saas-Almagell ist der Fortbestand der Schulen aufgrund der demografischen Entwicklung alles andere als sicher», sagt Bruno Ruppen, Gemeindepräsident von Saas-Grund. «Andererseits müssen viele der Schulhäuser saniert werden, doch die einzelnen Gemeinden haben dazu das Geld nicht.» Eine Zusammenarbeit im Saastal, was die Schulen betreffe, sei darum logisch, sagt Ruppen weiter, wenn man verhindern wolle, dass sich das Bildungsangebot auf die grösseren Gemeinden konzentriere. «Der Kanton unterstützt Schulprojekte und die Umsetzung von Massnahmen nur, insofern ein Gesamtkonzept der Schulen im Saastal vorliegt», so der Grunder Gemeindepräsident weiter. «Darum haben wir das RWO beauftragt, ein solches Konzept zu erstellen.» Wie gross allerdings die Bereitschaft der Bevölkerung im Saastal ist, ihre Kinder gegebenenfalls in einem Nachbardorf zur Schule zu schicken, muss sich noch zeigen. «Wir haben in Saas-Grund eine entsprechende Umfrage durchgeführt», so Ruppen. «Wir haben über 300 Antworten erhalten. 66 Prozent der Befragten wollten aber leider nichts davon wissen, dass ihr Kind in einem anderen Dorf die Schule besucht.»
Im kommenden Jahr noch überall Schulen
Ob und wie es zu Zusammenlegungen der Schulen im Saas kommt, ist derzeit noch unklar. Das RWO geht davon aus, dass im kommenden Schuljahr noch in allen Saaser Gemeinden unterrichtet wird. «Wir werden die Bevölkerung laufend über die Ergebnisse unserer Überprüfung informieren», so Christine Mühlemann.
Martin Meul
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