Saas-Fee | Stress wegen Skateboardern
Die Saaser nerven sich wegen Skateboardern
Wegen Skateboardern wird bei der Gemeinde immer wieder reklamiert. Diese will das Problem lösen, was aber schwierig wird. Der Gemeinde sind nämlich die Hände gebunden.
Vom Parkplatz zum «Alpin Express», im Quartier «Wildi» oder aber anderswo. Skateboarder sind im Gletscherdorf allgegenwärtig. Insbesondere dann, wenn sich Skiteams im Sommerskigebiet tummeln und Athleten sich frühmorgens und am Nachmittag bei ihrer Rückkehr im Dorf mit Skateboards fortbewegen. Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern sind so keine Seltenheit. Hinzu kommt: Diverse Strassen sind mit künstlichen Vertiefungen versehen, welche den Verkehr verlangsamen sollen. «Für die Skateboarder sind diese aber nutzlos, da sie gerne drüberspringen», sagt der Gemeindepräsident von Saas-Fee, Roger Kalbermatten.
Sperrungen werden geprüft
Die Folge: Es kommt immer wieder zu Reklamationen. Für die Gemeinde Grund genug, sich
des Problems anzunehmen. «Wir versuchen im Zusammenhang mit der derzeit laufenden Revision des Verkehrsreglementes, dies zu regeln», sagt Kalbermatten. Bis es so weit sei, werde «auf Zusehen hin» nichts Anderweitiges unternommen. Denkbar ist sogar die Sperrung betroffener Gebiete. Doch Kalbermatten hat demgegenüber Vorbehalte. Denn es sei unklar, ob es dafür tatsächlich eine gesetzliche Grundlage gebe. «Wir prüfen das», sagt er. Seine Bedenken sind in der Tat nicht unbegründet, wie ein Blick in die entsprechende Bundesverordnung zeigt. Dort ist nichts dergleichen zu finden.
Touristischer Interessenkonflikt
Heisst: Man will etwas dagegen tun, praktisch wird es aber schwierig. Saas-Fee ist im Dilemma. Auch der Chef der Regionalpolizei Saas, Beat Gentinetta, ist sich der Problematik bewusst und setzt in Zukunft auf Überwachung neuralgischer Punkte und Sensibilisierung bezüglich Unfallrisiko. «Sollte dies keinen Erfolg zeigen, werden wohl bauliche Massnahmen erforderlich sein. Betreffend die Nachtruhe werden die entsprechenden Gesetze durchgesetzt», sagt er. Das zweite Dilemma: der touristische Interessenkonflikt. Auch Skateboarder sind Gäste des Gletscherdorfs und generieren Wertschöpfung. Entsprechend sensibel reagieren die Touristiker auf allfällige Massnahmen seitens Politik: «Wir würden es begrüssen, wenn der Gemeinderat keine Strassensperren verhängt, da wir keinen Anlass dazu sehen und dies nicht der Saaser Gastfreundschaft entsprechen würde», sagt die Medienverantwortliche von Saastal Tourismus Yolanda J. Bond.
Peter Abgottspon
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