Fast 100 000 Franken kosten die Schülertransporte in der Gemeinde Visp. Grund dafür sind höhere Preise des Transportunternehmens und der Erhalt der Schule in Eyholz.

Im Jahr 2010 kosteten die Schülertransporte die Gemeinde Visp noch 65 000 Franken pro Jahr. Dazu gab es vom Kanton einen Zuschuss in der Höhe von 21 000 Franken. In den kommenden Jahren stiegen die Kosten für die Transporte, die Kantonsbeiträge sanken. Fünf Jahre später präsentierte sich die Situation dann wie folgt: Die Schülertransporte kosteten die Gemeinde Visp 2015 fast 93 0000 Franken, vom Kanton gab es kein Geld mehr. Ähnlich präsentiert sich das Bild in Naters. 33 000 Franken kosteten die Fahrten für die Natischer Schüler 2010, 232 000 Franken waren es im vergangenen Jahr.

Mehr Schüler, höhere Preise

Die Explosion der Kosten lässt sich in Naters zum grossen Teil mit der im Jahr 2013 erfolgten Fusion mit Birgisch und Mund erklären. Zudem sind die Transportwege aus den Natischer Ortschaften lang, das Gemeindegebiet ist sehr weitläufig. Anders jedoch in Visp. Hier gab es in den vergangenen Jahren keine Fusion. Woher kommt also der Kostenanstieg bei den Schülertransporten im Lonzastädtchen? Grundsätzlich seien die Gemeinden von Gesetz wegen verpflichtet, Schülertransporte zu organisieren, wenn der Schulweg länger als 30 Minuten sei, hält der zuständige Visper Gemeinderat, Michael Kreuzer, fest und fügt an: «Die Schülerzahlen im Kindergarten und 1. Primarschule (1H–3H) steigen in Visp stark an. Daher wurden in den letzten Jahren mehr Transporte nötig, weil ganze Gruppen von Kindern in ein viel weiter gelegenes Schulhaus integriert werden müssen.» In diesem Zusammenhang verweist Kreuzer darauf, dass es auf dem Visper Gemeindegebiet vier Primarschulhäuser gibt. Neben der demografischen Entwicklung spielt jedoch auch eine wirtschaftliche Komponente eine Rolle. «Das zuständige Transportunternehmen (Z-Zerzuben AG Anm. d. Red.) hat vor zwei Jahren die Preise für die Schülertransporte angehoben, was zu einer Kostensteigerung führte», sagt Michael Kreuzer.

Schule in Eyholz als Kostentreiber

Auch der Erhalt der Schule in Eyholz trägt dazu bei, dass die Kosten für Schülertransporte in Visp relativ hoch sind. «Der Erhalt der Schule in Eyholz, trotz weniger Eyholzer Kinder, verlangte vor einigen Jahren, dass mehr Visper Kinder nach Eyholz eingeschult wurden», sagt Kreuzer. «Nur so konnten die Klassen erhalten bleiben.» Allerdings sei man guter Dinge, dass sich die Situation bald entspannen werde, so der Gemeinderat weiter. «Gemäss den aktuellen Geburtenzahlen, vor allem gemäss den steigenden Kinderzahlen in Eyholz, sollte die Schule Eyholz in einigen Jahren nur noch mit Eyholzer Kinder geführt werden können», sagt Kreuzer. «Dann fallen die Transporte von Visper Kinder nach Eyholz weg, was auch das Budget entlasten würde.» Zudem habe man mit dem Bau der Fussgängerbrücke über die Vispa dafür gesorgt, dass die Primarschüler aus Visp West nicht mehr ins Primarschulhaus «Sand» transportiert werden müssten, was den Kostenanstieg gebremst habe, so Kreuzer.