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Die gesündesten Menschen der Welt

Bekennende Rohmilch-Konsumenten: Judith und Michael Mudrak aus den USA.
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Bekennende Rohmilch-Konsumenten: Judith und Michael Mudrak aus den USA.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Anfang der 1930er-Jahre untersuchte ein Zahnarzt im Lötschental die gesündesten Menschen der Welt. Zur Erinnerung an seine Arbeit wird nächsten Samstag angestossen.

Ein Apéro mit Rohmilch – nächsten Samstag auf der Fafleralp. Weil die Schweizerische Lebensmittelverordnung es so vorschreibt, wird auch auf der Fafleralp «in geeigneter Form» darauf aufmerksam gemacht, dass «Rohmilch nicht genussfertig ist und vor dem Konsum auf mindestens 70ºC erhitzt werden muss». Überzeugt ist Judith Mudrak jedoch vom Gegenteil. «Nicht rohe, sondern pasteurisierte Milch macht Menschen krank», sagt die gebürtige Bernerin, die seit 40 Jahren in den USA lebt. Beim Pasteurisieren würden zwar Krankheitserreger abgetötet, aber auch viele für die Verdauung unentbehrliche Enzyme, Vitamine und nützliche Bakterien. «Wenn die Milch erst mal tot ist, haben Krankheitserreger freien Lauf», begründet sie. Milchsäurebakterien dagegen hätten sogar die Macht, krank machende Bakterien abzutöten, so Mudrak.

Price untersucht Lötschentaler

Letzte Woche reiste sie mit ihrem Mann Michael ins Lötschental – mit einer Erinnerungsplakette im Gepäck. Sie erinnert an Weston A. Price, einen amerikanischen Zahnarzt, der auf seinen Reisen um die Welt 1931 zuerst ins Lötschental gekommen ist, um herauszufinden, weshalb die Bevölkerung so kräftig, robust und gesund ist und kein Karies hat, obschon man weder Zahnbürste noch fluorhaltige Zahnpasta kannte. Bei seinen Untersuchungen konzentrierte sich Price auf die Ernährung, die hauptsächlich aus Roggenbrot, Käse und roher Milch bestand sowie einmal in der Woche Fleisch. Doch die traditionelle, vollwertige Nahrung enthielt viermal mehr Mineralien und zehnmal so viele Vitamine wie verarbeitete Lebensmittel. «Dass Milch vor dem Verzehr abgekocht werden muss, ist eine Lüge der Indus­trie», ernervt sich Mudrak und verweist auf die Forschungsarbeiten des 1948 verstorbenen Weston Price.

Milch aus dem Zoo-Geschäft

Mudrak ist bekennende Rohmilch-Konsumentin. In den USA gleicht die Beschaffung von Rohmilch aber einem Spiessrutenlauf. «Bauern, die Rohmilch verkauften, wurden mit Gefängnis bestraft», erzählt sie. Die Mitglieder der Weston-A.-Price-Stiftung wussten aber jedes Schlupfloch auszunutzen. So gibt es Bundesstaaten, in denen Rohmilch als Kosmetika oder tiefgekühlt als Tierfutter verkauft werden darf. Statt die im Zoo-Geschäft erstandene Milch an Katzen zu verfüttern, hat man sie selbst getrunken. Dank der Bemühungen der Weston-Price-Anhänger wird der Handel mit Rohmilch inzwischen schon in 41 Bundesstaaten weniger strikt unterbunden. Mudrak aber, die in New Jersey wohnt, muss die Rohmilch immer noch aus Pennsylvania schmuggeln. Gleichzeitig schreckt Mudrak auch nicht davor zurück, mithilfe von Anwälten für ihr Recht zu kämpfen, privat Handel zu betreiben, ohne dass der Staat sich einmischt. Als gebürtige Bernerin ist Mudrak mit ihrer Price-Foundation jedoch auch in der Schweiz aktiv. Noch bis Mitte September will sie an Vorträgen die Vorzüge der Rohmilch hervorheben.

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