Sie ist die kleine, aber feine Musikgesellschaft aus der Region Östlich Raron/Goms – die «Bettmeralp» aus Betten. Gegründet wurde sie vor über 50 Jahren, genauer gesagt am 25. September 1966. Damals zählte die Musikgesellschaft 43 Mitglieder. «Heute sind es weniger», erklärt Präsident Anton Franzen. «Derzeit sind noch 26 Mitglieder bei uns aktiv, 18 Bläser und acht bei der Ehrengarde.»

Keine Wettbewerbe

«Bei uns geht es vor allem darum, Musik zu machen und Freude daran zu haben», sagt Präsident Franzen. «An den gängigen Wettbewerben nehmen wir nicht teil.» Das heisst beim Kantonalen Musikfest in Naters, aber auch an kommenden Oberwalliser Musikfesten wird man die «Bettmeralp» vergeblich suchen. «Unsere Philosophie ist, dass wir jene Stücke einüben, die auch für unsere kleine Truppe geeignet sind», erklärt der Präsident. «Das sind vornehmlich Märsche und Polkastücke. Diese eignen sich aber nicht, um bei den Wettbewerben anzutreten.» Dazu seien komplexere Stücke nötig, die auch mehr Musiker erfordern würden, so Anton Franzen, der selbst seit 50 Jahren als Eufoniumspieler bei der ­«Bettmeralp» dabei ist. «Ausserdem müssten wir ­externe Musiker hinzuziehen und den ganzen Winter über Stücke einüben, die wir dann an den Wettbewerben spielen, die aber, zum Beispiel für ein Jahreskonzert, kaum tauglich sind.» Der Dirigent der «Bettmeralp», Florian Burgener, setzt daher beim Repertoire auf eingängige Melodien. «Die Stücke, die wir einüben, können wir ­jederzeit mit unserer Stammbesetzung spielen», sagt Anton Franzen. «Was aber nicht heisst, dass nicht auch schwierigere Werke mit dabei sind.» Bei der «Bettmeralp» stünden jedoch vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Spass an der Musik im Vordergrund. «Wettkampf­gedanken sind da eher wenig zuträglich», sagt der Präsident.

Gastgeberin des Bezirksmusikfestes

Ganz ohne Musikfeste geht es aber auch bei der «Bettmeralp» nicht. So ist sie bei den Bezirksmusikfesten der Bezirke Goms und Östlich Raron natürlich immer mit dabei. In diesem Jahr ist sie am 16. Juni sogar Gastgeberin und wartet dabei mit einer Besonderheit auf. «Als wir das letzte Mal Gastgeberin waren, haben wir vor dem eigentlichen Fest einen Bruch auf der Bettmeralp organisiert», erinnert sich Anton Franzen. «Das kam bei allen Beteiligten so gut an, dass wir es auch in diesem Jahr wieder machen werden.» Bevor es aber so weit ist, seht für die «Bettmeralp» am 27. April noch das Jahreskonzert in der Turnhalle von Betten an. «Wie man es von uns gewohnt ist, werden wir vor allem Märsche und Polkastücke spielen», sagt Franzen und lacht.