Region | Zermatt

«Die Bergführer rehabilitieren»

Regisseurin Livia Anne Richard kämpft für den Ruf von Vater und Sohn Taugwalder.
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Regisseurin Livia Anne Richard kämpft für den Ruf von Vater und Sohn Taugwalder.
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Am 9. Juli feiert das Freilichttheater «The Matter­horn Story» Premiere. Regisseurin Livia Anne ­Richard will im Stück den Ruf der Zermatter Bergführer rehabilitieren.

Intensiv hat sich die Berner Regisseurin und Autorin mit den Ereignissen rund um die Erstbesteigung des Matterhorns vor 150 Jahren auseinandergesetzt. «Ich habe mich in die Geschichte vertieft und viel über die Geschehnisse rund um die Besteigung gelesen», sagt Regisseurin Livia Anne Richard. «Dabei habe ich intuitiv gespürt, dass die allgemein bekannte Version um das tragische Unglück falsch ist. Dies möchte ich mit meiner Inszenierung geraderücken.»

Taugwalders rehabilitieren

Richard meint damit die Geschichte, die der Engländer Edward Whymper nach der Besteigung des Matterhons zum Tode seiner vier Mitbesteiger erzählte. Whymper behauptete, dass Vater und Sohn Taugwalder, welche das Unglück ebenfalls überlebten, schuld am Absturz der vier anderen Bergsteiger seien, da sie absichtlich ein dünnes Seil benutzt hätten. «Wahr ist jedoch, dass die Tauwalders das dünne Seil nehmen mussten, da Whymper das dickere beim Aufstieg zerschnitten hat, um als Erster auf dem Gipfel zu sein», sagt Richard. «Dies möchte ich in meinem Stück erzählen und so den Ruf der Taugwalders rehabilitieren.»

Mehrsprachiges Spektakel

Das Freilichttheater rund um die Geschichte der Erstbesteigung des Matterhorns wird vom 9. Juli bis zum 29. August auf dem Riffelberg aufgeführt. Die Schauspieler werden dabei auf Walliserdeutsch, Deutsch und Englisch spielen. «Die Figuren sollen die damaligen Sprachverhältnisse wiedergeben», erklärt Regisseurin Richard. «Es wurde organisch gesprochen, die Sprachen wurden vermischt.» Das Stück soll aber für jedermann verständlich sein, so die Regisseurin weiter. «Auch wenn ein Zuschauer einige Passagen, sei es nun auf Walliserdeutsch oder Englisch nicht versteht, so wird sich ihm die Geschichte doch aus dem Zusammenhang erschliessen.»

Martin Meul

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