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Der Rarner Kunstdoktor

Roland Lochmatter vor historischen Deckenelementen in seinem Rarner Atelier.
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Roland Lochmatter vor historischen Deckenelementen in seinem Rarner Atelier.
Foto: RZ

Materialdompteur: Beim Umgang mit Kulturgütern benötigt Roland Lochmatter bei seiner täglichen Arbeit nebst hohem Verständnis für Materialien auch stets ein «feines Händchen».
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Materialdompteur: Beim Umgang mit Kulturgütern benötigt Roland Lochmatter bei seiner täglichen Arbeit nebst hohem Verständnis für Materialien auch stets ein «feines Händchen».
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Materialdompteur: Beim Umgang mit Kulturgütern benötigt Roland Lochmatter bei seiner täglichen Arbeit nebst hohem Verständnis für Materialien auch stets ein «feines Händchen».
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Materialdompteur: Beim Umgang mit Kulturgütern benötigt Roland Lochmatter bei seiner täglichen Arbeit nebst hohem Verständnis für Materialien auch stets ein «feines Händchen».
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Quelle: RZ 0

Roland Lochmatter ist leidenschaftlicher Restaurator. Geht es darum, historischen Kulturgütern neues Leben einzuhauchen, kommt seine grosse Erfahrung voll zum Einsatz.

Geht es um das Konservieren von Decken, Fresken, Altären oder aber Kirchenfiguren, so hat sich der 62-jährige Roland Lochmatter über all die Jahre einen Namen gemacht. So arbeitet er eng mit der kantonalen Denkmalpflege zusammen, hat er für seine Arbeit auch eigene Techniken und Verfahren erarbeitet, welche ihn besonders auszeichnen.

Abgebrochene Lehre und Hippiezeit

Nach der Schule in Raron beginnt er bei der Lonza die Lehre zum Chemikanten, welche er aber nach zwei Jahren abbricht. «Bis zur späteren RS habe ich dann gejobbt. Das waren meine wilden Hippiejahre», sagt er. Er sei ein richtiger «68er» gewesen. Nach dem Militärdienst folgt der Entscheid zugunsten einer dreijährigen Vergolderlehre in Visp. Danach arbeitet er fast zehn Jahre als solcher in Naters. Es folgen Wanderjahre an verschiedenen Orten in der Schweiz und in Liechtenstein. Während dieser Zeit bildet er sich im Bereich von Konservierungen und Restaurierungen bei verschiedenen Kursen weiter. Ab 1992 folgt mit der Eröffnung seines eigenen Ateliers in Raron der Schritt in die Selbstständigkeit. Dieses Atelier betreibt er seither zusammen mit seiner Frau Heidi, aber ohne weitere Mitarbeiter. Dort ist der Vater eines Sohnes und stolze Grossvater von zwei Enkeln jedoch nicht immer anzutreffen. Ein grosser Teil seiner Tätigkeit geschieht ausserhalb des Ateliers bei Bauuntersuchungen. Er erklärt: «Werde ich gerufen, so mache ich vor Ort eine Bestandesaufnahme. Dort werden die Objekte inventarisiert und dokumentiert, anschliessend erarbeite ich ein Konzept und schliesslich gebe ich meine entsprechenden Empfehlungen ab.» All dies habe einen archäologischen Charakter und brauche einen guten Spürsinn, da man nie wisse, was so alles zum Vorschein komme. «Dann werde ich zum Detektiv und das ist das Spannende an meiner Arbeit. Ich liebe das», erklärt er mit leuchtenden Augen. Geht es dann im Anschluss an die auszuführenden Arbeiten, so würden diese an unterschiedlichen Orten ausgeführt. Während er sich beispielsweise um eine Freske direkt vor Ort kümmert, können andere Elemente allenfalls abmontiert und in seinem Atelier bearbeitet werden. Sein Kundenspektrum ist breit. So ist er für Institutionen, Pfarreien, Stiftungen, das Bistum oder aber den Kanton tätig. Private hingegen gehören eher selten dazu. Als sein bisheriges persönliches «grösstes» Werk bezeichnet der passionierte Anhänger klassischer und Jazz-Musik die Restaurierung des gotischen Hochaltars der Kirche in Münster. «Dabei handelte es sich um ein wertvolles Werk von nationaler Bedeutung.» Daran hat er über ein halbes Jahr gearbeiet. Apropos Arbeit. Aufgrund der hohen Dichte an historischen Kulturgütern geht ihm diese nicht aus. Wie steht es denn um das Walliser Kulturgut im Allgemeinen? «Die Denkmalpflege wird bei uns eher stiefmütterlich behandelt.» Oftmals fehle auch etwas Fingerspitzengefühl. Seine Devise laute: «Weniger ist mehr» oder aber: «Wer nicht restauriert, restauriert am Besten.» Damit sei er erfahrungsgemäss immer gut gefahren. Nichtsdestotrotz will der Weinliebhaber und Hobbykoch ab dem nächsten Jahr beruflich kürzertreten. «Mein Körper meldet sich langsam zu Wort und muss vielleicht auch bald etwas restauriert werden», meint er augenzwinkernd. Dann möchte er mehr Zeit fürs Reisen investieren. «Vor allem für Städtereisen.» Dies nicht zufällig. Dort lerne er immer wieder Neues über die verschiedenen Stilarten der einzelnen Epochen der Kunsthistorik dazu. Dieses Wissen sei in all den Jahren bei seiner Tätigkeit immer wieder hilfreich gewesen.

Peter Abgottspon

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