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Der Physiotherapeut
Früher machte er die Profis des holländischen Traditionsvereins Feyenoord Rotterdam fit; seit Juni 2015 betreut der Sportphysiotherapeut Michel Roovers die Spieler des FC Oberwallis.
Seit diesem Sommer verstärkt Michel Roovers den Betreuerstab des FC Oberwallis Naters. Der 47-jährige Holländer verfügt sowohl über eine Master-Ausbildung als Sportphysiotherapeut als auch als manueller Therapeut. In seiner Heimat betreute er unter anderem die Fussballprofis von Feyenoord Rotterdam aber auch die Schwimmerin Inge de Bruijn, seines Zeichens vierfache Olympiasiegerin. Seit Anfang 2015 arbeitet er nun in einer Physiotherapie-Praxis in Brig: «In den letzten Jahren in Holland hatte ich immer weniger direkten Kontakt zu den Patienten und musste in meiner Praxis immer mehr Zeit für administrative Arbeiten investieren. Deshalb habe ich eine neue Herausforderung gesucht und hier in Brig ideale Bedingungen gefunden.» Bald schon kam der Kontakt mit FC-Oberwallis-Präsident Hans Ritz zustande, der mit Roovers Hilfe die medizinische Betreuuung der Mannschaft weiter verbessern will. Roovers ist bei jedem Heim- und Auswärtsspiel des FC Oberwallis auf der Bank mit dabei und hat so die Gelegenheit, die Spieler während ihres Einsatzes zu beobachten. «Das ist sehr wichtig. Ich sehe die Bewegungsabläufe der Spieler und erkenne bei jedem Einzelnen die Schwachstellen, wo er verletzungsanfällig ist.» Jeder Spieler wird analysiert, damit ein individuell passendes Trainingsprogramm zusammengestellt werden kann. Laut Roovers ist die physische Belastung bei Spielern in der 1. Liga Promotion keineswegs geringer als in den obersten Profiligen: «Bei Profis herrscht ein ausgewogenes Verhältnis an Belastungs- und Erholungszeiten. Ein 1.-Liga-Spieler dagegen muss nach einem Spielwochenende unter Umständen am Montag wieder auf dem Bau arbeiten. Dabei ist die mentale Balance und wenig Stress die beste Vorbeugung gegen Verletzungen.» Ein Spieler benötigt je nach Spielposition auch eine andere Revalidation, wie es Roovers nennt: «Bei einem Stürmer ist die Explosivität sehr wichtig, weshalb die Muskeln entsprechend trainiert werden müssen. Ein Mittelfeldspieler läuft mehr und muss deshalb konstante Belastungen auf den Gelenken aushalten können.» Durch die effektive Arbeit an der Physis sollen zwei positive Effekte erzeugt werden: Einerseits soll durch die Prophylaxe die Verletzungsanfälligkeit der Spieler gesenkt werden, andererseits soll durch die verbesserte Fitness die Mannschaft stärker werden. Roovers betont, dass die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Christian Zermatten und den Assistenten sehr gut klappt: «Ich erfahre seitens der Trainer sehr viel Respekt. Das war in Holland nicht immer so.»
Frank O. Salzgeber
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