Brig-Glis | Kevin Schwestermann arbeitet als Bodenleger
«Der Parkettboden ist immer noch im Trend»
Boden- und Parkettleger ist ein sehr vielseitiger Beruf. Kevin Schwestermann (31) schätzt vor allem den Kundenkontakt und die handwerkliche Herausforderung an seiner Arbeit.
«Mein Vater ist gelernter Innendekorateur und Bodenleger und hat einen eigenen Betrieb eröffnet. Dadurch wurde ich früh mit der Materie vertraut», erinnert sich Kevin Schwestermann. Kein Wunder, hat er sich für diesen Berufsweg entschieden. «Es ist die ganze Vielfalt des Berufes, die mich fasziniert», schwärmt Schwestermann. Dazu gehört unter anderem die Kundenberatung, aber auch die Ausführung der verschiedenen Arbeiten. «Wir zeigen den Kunden verschiedene Möglichkeiten auf, welcher Bodenbelag in welchen Raum passt.» Dabei ist ein Boden nicht gleich ein Boden. «Jeder Bodenbelag ist so individuell wie die Person, die ihn auswählt», weiss der Fachmann.
Grosse Auswahl
Von Parkett bis hin zu Teppich, Linoleum oder Kork – der Beschaffenheit und Art der Böden sind (fast) keine Grenzen gesetzt. «Ganz hoch im Kurs ist immer noch der beständige Parkettboden, auch wenn sich die Art und Weise der Verlegung gegenüber früher ein bisschen gewandelt hat», verrät Schwestermann. Will heissen: Waren zu Grossmutters Zeiten die Parkettböden eher klotzförmig angeordnet, findet man heute mehr die grossen, quadratisch angeordneten Parkettböden. Auch die Materialbeschaffenheit hat sich über die Jahrzehnte geändert. «Früher waren eher Böden in Buche oder Kirschbaum gefragt, heute geht der Trend in Richtung Natureiche oder geräucherte Eiche», weiss Schwestermann. Auch farblich werden andere Akzente gesetzt. «Bevorzugt werden Böden im Naturton oder im gräulichen Bereich.» Aber auch Vinyl-, Stein- oder Korkböden sind keine Seltenheit. Erlaubt ist, was gefällt. «Wir haben eine beratende Funktion, aber letztlich wählt der Kunde den Boden aus, der ihm am besten gefällt», sagt Schwestermann. Während sich für Neubauten fast alle Böden eignen, sollte bei Renovationsbauten der Boden auf Wände oder bereits vorhandene Möbel abgestimmt werden, «damit der Raum in sich harmoniert», wie der Fachmann sagt. Bevor der Boden eingebaut wird, muss der Untergrund geprüft werden. «Während bei Renovationsarbeiten der Untergrund auf seine Beschaffenheit und Ebenheit kontrolliert wird, darf bei Neubauten die Restfeuchtigkeit im Raum nicht zu hoch sein, damit der Boden gut verklebt werden kann.» Wann immer möglich wird bei der Verlegung des Bodens diese Art angewandt. «Das ist auch vom Raumschall her viel angenehmer», so Schwestermann. Eine andere Form ist die sogenannte «schwimmende Verlegung». Dabei wird der Boden nicht verklebt, sondern lose auf den Untergrund gelegt und fixiert. «Sogenannte Trittschallunterlagen helfen dabei, den Raum zu dämmen», erklärt Schwestermann. Waren es früher vor allem Männer, die diesen Beruf ausgeübt haben, sind es heute auch Frauen, die als Bodenlegerinnen arbeiten. «Wichtig sind dabei handwerkliches Geschick und mathematisches Flair», so Schwestermann.
Walter Bellwald
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