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Der Oberwalliser im Playoff-Final

Gute Leistungen. Fabian Heldner (l.) kommt in den Playoffs regelmässig zum Einsatz.
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Gute Leistungen. Fabian Heldner (l.) kommt in den Playoffs regelmässig zum Einsatz.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Heute startet in der NLA die Playoff-Finalserie. Mittendrin: der Oberwalliser Fabian Heldner. Holt er mit den Bündnern sogar den Pott?

Seine Masse beeindruckt: 193 Zentimeter, 95 Kilogramm. Der HC Davos holte den kräftigen Verteidiger im Januar 2014. Gerade in den Playoffs spielt Heldner regelmässig in der ersten Mannschaft. Und reiht mit dem Rekordmeister Sieg an Sieg. Der Junioren-Internationale – er wird im Sommer 19-jährig – spielt ab heute um den Schweizer Meistertitel in der höchsten Spielklasse.

Fabian Heldner, heute startet die Playoff-Finalserie in der NLA und Sie sind mittendrin. Wie fühlt sich das an?
Das ist toll, denn der HC Davos wurde von vielen Experten bereits vor der Saison und auch vor den Playoffs abgeschrieben, nun ist es anders gekommen. Die Vorfreude auf das erste Spiel ist riesig. Wir haben nun die Chance, den Titel zu holen.

Sie sagen es, den HC Davos hatte man nicht auf dem Zettel. Nun stehen Sie im Endspiel. Das Geheimnis?
Ich denke, es ist die Mischung, die uns auszeichnet. Jeder kämpft für den anderen. Bei anderen Klubs tragen vor allem drei, vier Spieler die gesamte Verantwortung, bei uns hilft jeder dem anderen. Das ist eine gute Mentalität.

War es einfach, als Junior in die erste Mannschaft zu kommen? Wurden Sie ­direkt gut aufgenommen?
Ganz ehrlich: Ich hatte keinerlei Probleme. Natürlich hatte ich den Vorteil, dass ich mit dem Team das Sommertraining bestreiten durfte. Menschlich wird hier jeder sofort respektiert, den Respekt auf dem Eis muss man sich schon selber erarbeiten.

Ihr Trainer Arno Del Curto sagte bereits vor dem Cup-Spiel gegen den EHC Visp, dass Sie den Durchbruch schaffen würden. Was gab den Ausschlag?
Einerseits war ich stets bemüht, Vollgas-Eishockey zu spielen, als ich mit der ersten Mannschaft trainieren durfte. Zudem versuchte ich, aus der Kritik zu lernen und besser zu werden. Doch harte Arbeit ist bestimmt ein Grund dafür, dass es nun geklappt hat.

Del Curto ist bekannt dafür, aus jungen Spielern das Maximum herauszuholen. Wie erleben Sie ihn?
Er ist ein Trainer, der unglaublich viel von seinen Spielern fordert. Da kann es zwischendurch in der Kabine auch einmal sehr laut werden. Auch mit uns jüngeren Spielern. Del Curto spricht die Punkte, die ihm nicht passen, stets offen an und erklärt dem betroffenen Spieler gleich darauf seine ideale Vorstellung. Durch seine Art und seinen Ehrgeiz bringt er einzelne Spieler und die Mannschaft als Ganzes immer wieder einen Schritt vorwärts.

In den Playoffs verteidigen Sie meist mit dem routinierten Beat Forster in einer Linie. Wie wichtig ist Forster für Ihr Spiel?
Es hilft mir sehr, mit einem derart playoff-erfahrenen Spieler in einer Linie zu verteidigen. Er spricht sehr viel mit mir und unterstützt mich. Vor allem auch während der Einsätze auf dem Eis. Die Kommunikation mit ihm klappt bestens.

...und nach vier Siegen hintereinander im Halbfinal ist auch die Stimmung im Team grossartig.
Ja, absolut. Was ich schätze, ist, dass es in Davos kaum Gruppenbildungen gibt. Wir sind eine Einheit, das fördert unseren Teamgeist zusätzlich.

Seit dem Halbfinal hat der HC Davos nun 10 Tage lang keinen Ernstkampf bestritten. Was haben Sie gemacht?
Die Trainingseinheiten wurden durch diese Konstellation angepasst. Wir durften dadurch auch ein freies Wochenende geniessen. Ansonsten gilt während den Playoffs: Gut essen, gut regenerieren und seinen Körper stets fit halten. Oder: Sich von der einen oder anderen Verletzung wieder erholen.

Apropos Verletzung: In Bern kassierten Sie einen knüppelharten Check von SCB-Spieler Scherwey gegen den Kopf. Wie geht es Ihnen?
Tatsächlich trug ich von diesem Check eine leichte Hirnerschütterung davon und besuchte eine Therapie. Doch zwischenzeitlich habe ich mich wieder erholt und bin topfit.

Mit welchen Spielern treffen Sie sich ­ausserhalb des Spielfeldes?
Natürlich mit Gilles Senn (der Ober­walliser ist hinter Genoni zweiter Torhüter und gilt als Riesentalent, die Red.) den ich noch von früher sehr gut kenne und mit dem ich stets eine gute Kollegschaft gepflegt habe, aber auch mit Marc Aeschlimann.

Und wie kommt der Oberwalliser Dialekt im Bündnerland an?
Gut und schlecht (lacht). Manche finden ihn toll, andere einfach nur grässlich.

Fabian Heldner, heute flitzt der erste Puck im Playoff-Final. Ihr Tipp?
Ich erwarte eine sehr harte, enge und lange Serie. Nun geht es wirklich um alles und jeder wird über 100 Prozent geben. Da verzichte ich auf einen Tipp.

…die älteren Spieler haben Ihnen aber schon erzählt, was in Davos los ist, wenn das Team den Titel holt?
Nein. Darüber sprechen wir nicht. Ich habe jedoch Videos gesehen aus Playoff-Finalserien, die Davos gewonnen hat. Das war emotional und hat mich schon beeindruckt.

Simon Kalbermatten

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