Region | Blatten/Belalp

Der Kuhmasseur von der Belalp

Robin Rieger ist bereits den zweiten Sommer Kuhhirte auf der Belalp.
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Robin Rieger ist bereits den zweiten Sommer Kuhhirte auf der Belalp.
Foto: RZ

Quelle: 1815.ch/RZ 0

Er ist Österreicher, lebte in Brasilien und Indien und massiert seit zwei Jahren die Kühe auf der Belalp. «Sie lieben das», sagt er.

«Ich bin während einer Weiterbildung in Indien im Internet auf das Stelleninserat «Kuhhirte gesucht» gestossen», erklärt der 39-jährige Robin Rieger. Mittlerweile ist er bereits mehrere Jahre als Hirte tätig. Zuerst im Kanton Graubünden, dann im Val d'Hérens und nun der zweite Sommer auf der Belalp. «Ich liebe den Sommer hier oben. Im Heimatland meiner Frau, Portugal, ist im Sommer zu viel los.»

Leidenschaftlicher Surfer
Der aus dem Bundesland Steiermark stammende Rieger studiert zuerst Geografie. Danach beginnt er die Welt zu bereisen. «In Brasilien gefiel es mir von Anfang super. Dort herrschen perfekte Bedingungen für meine grosse Leidenschaft, das Wellenreiten.» In Brasilien kommt seine erste Tochter zur Welt und die Familie Rieger baut sich dort ein Haus. Nebenbei beginnt er eine Ausbildung zum medizinischen Masseur. Dafür bildet er sich später unter anderem in Indien zum Heilmasseur weiter. «Wenn man viel von der Welt gesehen hat, dann sieht man vieles bei uns mit anderen Augen», sagt er. Da seine Frau Portugiesin ist, eröffnet er an der Algarve eine Massagepraxis. Warum also verbringt er den Sommer auf der Belalp, wenn doch gleichzeitig im Sommer seine Praxis gut laufen würde? «Mir würde die Arbeit tatsächlich nicht ausgehen. Der Betrieb würde aber so gut laufen, dass ich dafür viel zu viel Kraft verbrauchen würde.» Der Beruf des Masseurs bringe mit sich, dass man viel Energie in seine Patienten investieren müsse. «Es schlaucht mich richtig», erklärt er. Darum betreibe er die Praxis nur im Winter, wenn es an der Algarve ruhiger zu und her gehe. Deshalb zieht er es vor, den Sommer auf der Belalp mit «seinen» 100 Kühen zu verbringen. «Kühe haben sehr viel mit uns Menschen gemeinsam.» Jede habe ihren Charakter und einer wohltuenden Massage seien diese auch nicht abgeneigt. «Gerade nach einem Stechfest leiden die Kühe oftmals unter Nackenverspannungen. Dann kommen meine Finger zur Geltung», so Rieger. So würden sie sich sichtlich schneller erholen.

Familie mit dabei
Auf der Belalp sind zurzeit auch seine Frau und die beiden acht- und eineinhalbjährigen Töchter. Was gefällt ihm im Oberwallis und der Region am besten? «Die Züchter. Ihnen möchte ich ein Kränzchen winden. Für sie sind Eringer nicht einfach ein «Fleischlieferant. Die Tiere haben für die Züchter einen hohen Stellenwert und sind mehr als nur Nutztiere.» Das zeige auch das Bedürfnis der Tiere nach Zuneigung und Pflege. «Dazu tragen meine Hände und ich ihren Teil bei», sagt er mit einem Augenzwinkern.

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