Sport | Visp
Der Goalietrainer
Seit 25 Jahren ist Christian Andenmatten mit Herzblut Torhütertrainer beim FC Visp. Sein Motto: «Jeder Gegentreffer ist einer zu viel.»
Wie die meisten Torhütertrainer stand Christian Andenmatten selber einmal zwischen den Pfosten und war ein «angefressener Goalie». Seit nunmehr 25 Jahren ist der heute 49-Jährige im Trainerstaff des FC Visp für das Torhütertraining zuständig. «Ich will dem Verein, der mich selber ausgebildet hat, etwas zurückgeben. Deshalb engagiere ich mich», sagt Andenmatten. Mit viel Leidenschaft setzt er sich in den wöchentlich zwei Trainingseinheiten dafür ein, dass sich seine Schützlinge weiterentwickeln: «Der Wille muss da sein, immer besser zu werden.» Selbst bei einem Sieg der Mannschaft wurmt ihn jeder Gegentreffer: «In jedem Match muss das Ziel eines Goalies sein: zu null spielen.» Als Vorteil sieht Andenmatten, dass das Torhütertraining sehr individuell und abwechslungsreich gestaltet werden kann. «Ein Goalie ist ein Allrounder.» Das ist aber auch nötig, denn von einem Torhüter wird immer mehr erwartet. «Das Wichtigste beim Goalie ist natürlich nach wie vor: Er muss den Ball halten», sagt Andenmatten lächelnd. Daneben hat sich der Fussball während der letzten 25 Jahre enorm weiterentwickelt und damit auch die Anforderungen an den Torhüter. Da der Goalie viel mehr ins Spiel eingebunden sei, man denke nur an die Rückpassregel, müsse er über eine gute Spielintelligenz verfügen. Dazu werde die Athletik immer wichtiger: «Heute legen auch die Torhüter pro Match vier bis fünf Kilometer zurück», gibt Andenmatten zu bedenken. Vorbei die Zeiten, als man einfach den «Faulsten» ins Tor stellte. Andenmatten beobachtet genau die internationale Szene, erzählt von der italienischen oder englischen Torhüterschule, um aber zu betonen: «In der Schweiz ist die Torhüterausbildung auf einem international hervorragenden Niveau.» Kein Wunder, bringt die Schweiz und auch das Wallis immer wieder Top-Goalies hervor.
Frank O. Salzgeber
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