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Défago vor seiner letzten WM

Didier Défago: «Eine WM-Medaille wäre ein grossartiger Abschluss meiner Karriere.»
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Didier Défago: «Eine WM-Medaille wäre ein grossartiger Abschluss meiner Karriere.»
Foto: swiss-ski.ch

Quelle: RZ 0

Region | Er steht vor seiner letzten Ski-WM. Didier ­Défago blickt auf fast 20 Jahre Ski-Weltcup zurück und verrät seine Träume für die WM in den USA.

Er ist der Routinier im Kader von Swiss-Ski. Didier Défago (38) donnert seit 19 Jahren über die Weltcup-Pisten ­­und erlebte manche Höhen und Tiefen. Nun bereitet er sich auf seine­ letzte Ski-WM vor.

Didier Défago, Sie reisten am Mittwoch in die USA. Was durfte in Ihrem Gepäck auf keinen Fall fehlen?

Die Skischuhe und der Helm (lacht). Im Ernst, ich reiste mit verschiedenen Skiausrüstungen nach Vail/Beaver Creek. Doch etwas Aussergewöhnliches befindet sich in meinem Reisegepäck nicht.

Speziell ist, dass es nach 19 Jahren im Ski-Weltcup Ihre letzte WM sein wird. Ihr Vorsatz?

Ich träume von einer Medaille. Unabhängig von der Disziplin gehe ich in den USA ganz klar an den Start, um eine­ Medaille zu gewinnen.

Trotz dem Olympiasieg 2010 und Erfolgen in Kitzbühel oder am Lauberhorn, die WM-Medaille fehlt noch im Medaillenschrank.

Ja, sie fehlt mir wirklich. Es wäre schön, wenn ich sie noch gewinnen könnte.

Würden Sie WM-Gold höher einstufen als Ihren Triumph an den Olympischen Winterspielen in Vancouver?

Nein, es wäre eine zusätzliche Medaille­. Der Erfolg 2010 in Kanada ist nicht zu toppen. Denn der Sieg damals konnte­ so nicht erwartet werden, deshalb macht es ihn auch so speziell. Doch rein emotionell wäre ein Podestplatz an der diesjährigen WM einfach ein grossartiger Abschluss meiner Karriere. Ohnehin ist jeder Erfolg ganz anders einzustufen, da spielen verschiedenste Faktoren mit.

Haben Sie sich während der Saisonvorbereitung oder während des Winters gezielt auf die WM-Rennen vorbereitet?

Ja, das kann man so sagen. Bereits im Sommer habe ich mir das Fernziel «WM in Vail und Beaver Creek» gesetzt und habe mich darauf fokussiert. Doch so einfach ist es natürlich nicht. Wir sind derzeit sechs Abfahrer im Schweizer­ Team (Feuz, Küng, Janka, Défago, Viletta­, Zurbriggen, die Red.), die die Selektionskriterien für die WM erfüllt haben. Da liegt es an jedem einzelnen­ über mehrere Wochen und Monate Vollgas zu geben, um sich einen WM-Fixplatz zu erkämpfen. Entsprechend habe ich auch stets motiviert trainiert.

Auf welche Disziplin legen Sie an der WM den Fokus?

Den Super-G stufe ich persönlich höher ein als die Abfahrt. Zum einen liegt mir die Strecke ganz gut und zum anderen habe ich mich im Super-G während dieser Saison besser zurecht gefunden.

Die Weltcup-Rennen in Beaver Creek finden meist Anfang Dezember statt. Die WM nun im Februar. Was spielen die Pisten­verhältnisse für eine Rolle?

Darauf bin ich selber gespannt, doch ich erwarte, dass die Verhältnisse ähnlich sein werden wie zu Beginn der Saison­. In der gesamten Region ist es meist ziemlich trocken. Es ist möglich, dass es nun vermehrt Naturschnee gegeben hat. Ich lasse mich überraschen.

Didier Défago, Sie sind bald 20 Jahre im Ski-Weltcup dabei. Was würden Sie rückblickend anders machen?

(überlegt lange) Ich bin heute sehr routiniert und kenne den Weltcup sehr gut. Es fällt mir ganz spontan nichts ein, das ich anders machen würde.

Das Schweizer Speed-Team aus dem Jahr 2015 ist ganz ein anderes als noch bei Ihrem Debut 1996. Ist das Team auch stärker als damals?

Das ist schwierig zu beantworten. Ich weiss, dass wir im Jahr 1996 ein tolles­ und gutes Team hatten. Doch gerade­ in dieser Saison hat man gesehen, dass wir in den Speed-Disziplinen sehr stark sind und meist zwischen fünf und acht Athleten unter den besten 30 klassieren konnten. Das zeichnet ein konstant gutes Team aus.

Inwiefern haben sich eigentlich während den Jahren die Weltcup-Pisten verändert?

Mittlerweile sind sämtliche Weltcup-Strecken für Speed-Fahrer viel flüssiger gesteckt als dies früher der Fall war. Die Sprünge wurden damals normal gebaut und nicht künstlich hergerichtet. Das ist ein Faktor, der sich in all den Jahren verändert hat.

Simon Kalbermatten

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