Ernährung | Bundesrat sieht keine Bevormundung der Bevölkerung

Bundesrat sieht keine Bevormundung durch Ernährungsempfehlungen

Der Bundesrat wünscht sich, dass in der Schweiz mehr Gemüse gegessen wird.Foto unsplash.com
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Der Bundesrat wünscht sich, dass in der Schweiz mehr Gemüse gegessen wird.Foto unsplash.com
Foto: Sven Scheumeier/unsplash.com

Quelle: RZ 0

Die Regierung ist nicht der Meinung, dass ein Empfehlungsblatt des Bundes bezüglich Ernährung eine Bevormundung ist. Die Nationalräte Franz Ruppen und Philipp Matthias Bregy sehen das kritisch.

Mehrheitlich vegetarisch sollen Apéros gehalten werden, zudem soll auf Speisekarten bei Anlässen und Festen Fleischloses zuoberst auf den Karten platziert werden. Mit diesen und ähnlichen Empfehlungen will das Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine nachhaltigere Ernährung in der Schweiz fördern. Kritik liess jedoch nicht lange auf sich warten. Unabhängig voneinander verlangten die Nationalräte Philipp Matthias Bregy (CVP) und Franz Ruppen (SVP) vom Bundesrat Auskunft darüber, was der Sinn solcher Empfehlungen sei und ob diese nicht eine mögliche Bevormundung der Bürger darstellen würden.

Kein Problem für Bundesrat

Dem widerspricht der Bundesrat nun. Das Merkblatt sei durchaus angebracht, so die Regierung, da der Fleischkonsum in der Schweiz deutlich zu hoch sei. Zudem sei es von Gesetzes wegen die Aufgabe des Bafu, die Bevölkerung über umweltverträgliches Verhalten zu informieren und Massnahmen zur Verminderung der Umweltbelastung zu empfehlen, wozu auch eine ausgewogene und weniger fleischlastige Ernährung gehöre. Allerdings schreibe der Bundesrat den Bürgerinnen und Bürgern damit nicht vor, wie sie sich zu verhalten hätten, so die Regierung.

Unzufriedene Nationalräte

«Ich höre die Botschaft, doch allein mir fehlt der Glaube», sagt indes Nationalrat Franz Ruppen. «Der Bundesrat sagt zwar, es handle sich um Empfehlungen, dass diese jedoch nicht ­eines ­Tages zu einer Vorschrift werden, bestätigt er hingegen nicht.» Unzufrieden ist auch Ratskollege Philipp Matthias Bregy. «Die Antworten der Regierung sind schwammig und es ist für mich klar, dass solche Merkblätter die Zeit und das Geld nicht wert sind», sagt er.

Martin Meul

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