Bürchen | Wegen kritischen Einträgen
Bürchner wollen kritischen Blogger ausbremsen
In der Moosalpregion ist ein Streit um den Namen des touristischen Maskottchens «Moosalbi» entbrannt. Diesen wollen die Verantwortlichen schützen lassen. Der Grund: ein kritischer Zweitwohnungsbesitzer.
Ein kleines Wesen treibt seit Längerem in der Moosalpregion sein Unwesen und hält Land und Leute auf Trab. Die Rede ist von «Moosalbi». Es gilt als Maskottchen der Ferienregion Bürchen/Moosalp, welche mit dem Waldzwerg (siehe Bild) touristische Werbung betreibt. Entsprechend ist «Moosalbi» mitunter auch auf der Internetseite der Destination «moosalpregion.ch» präsent und verrät dem Besucher viel Wissenswertes über die Ferienregion. Nun aber bereitet «Moosalbi» den Tourismusverantwortlichen seit Längerem Kopfzerbrechen.
Kritische Beiträge
Der Grund: Ein Bürchner Zweitwohnungsbesitzer benutzt den Namen des Maskottchens als Adresse für seine Internetseite «moosalbi.ch» und veröffentlicht dort kritische Beiträge über die Region. Dabei legt er den Fokus insbesondere auf das örtliche Kurtaxenreglement, das aus seiner Sicht mangel- und fehlerhaft ausgearbeitet worden sein soll. Er hinterfragt auch das Vorgehen weiterer Gemeinden wie beispielsweise Saas-Fee, Leukerbad und Grächen, welche ihre Reglemente in jüngster Vergangenheit ebenfalls angepasst haben. Aber nicht nur: Er empfiehlt Betroffenen, juristisch dagegen vorzugehen, gibt Tipps dazu und hat gar Musterklagen aufgeschaltet. Das ist den Tourismusverantwortlichen in Bürchen ein Dorn im Auge. «Selbstverständlich darf er kritisch sein und sich darüber auch äussern, aber er soll es nicht im Namen von «Moosalbi» tun», sagt der Geschäftsführer von Bürchen Tourismus Philipp Gattlen. «Wer sich für unsere Region interessiert und im Internet nach «Moosalbi» sucht, trifft als Erstes nämlich auf seine Seite», sagt er weiter. Das rücke den Ort in ein negatives Licht und sorge gleichzeitig für Missstimmung. «So schadet er sich langfristig auch selbst», ist Gattlen überzeugt. Der Präsident der Tourismusorganisation Christian Lehner bedauert «Moosalbis» Vorgehensweise auch für die Mitarbeiter. «Sein Verhalten ist schade für alle, welche sich tagtäglich für die Region einsetzen.»
Streit um Namensrecht
Auch zahlreiche Einheimische würden sich daran stören. «Wir werden immer wieder darauf angesprochen», so Lehner. Nun aber will man dem Blogger wenn möglich das Leben schwer machen. «Wir wollen den Namen «Moosalbi» rechtlich schützen lassen», sagt Gattlen. Die nötigen Schritte seien eingeleitet, das Verfahren laufe. Trotz offenem Ausgang blickt der Tourismusdirektor aber schon voraus. «Falls es klappen sollte, werden wir im Anschluss prüfen, was dies für Auswirkungen auf die weitere Nutzung der Internetadresse «moosalbi.ch» haben könnte.» Nichtsdestotrotz geben sich die Verantwortlichen aber auch selbstkritisch: «Wir haben es leider versäumt, den Namen unseres Maskottchens, der anhand eines Schülerwettbewerbs gefunden wurde, als Domaine-Namen zu registrieren», sagt Christian Lehner. Die Frage, ob nicht alternativ versucht wurde, die Angelegenheit bei einem Gespräch zu regeln, bejaht Lehner. Das habe aber nichts gebracht. «An sich müsste er eigentlich selbst einsehen, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat», sagt er. Doch wer steckt hinter «moosalbi.ch» und was ist seine Motivation? «Ich bin moosalbi.ch, ein neugieriger Zweitwohnungszwerg und bin hier in der Moosalpregion geduldet», stellt er sich auf der Startseite vor. Ein Name oder ein Bild des Bloggers sucht man aber vergebens. Mehrere Anfragen für eine Stellungnahme liess er bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Peter Abgottspon
Artikel
Kommentare
marcel sarbach, niedergesteln - ↑7↓15
Wie ich sehe ist diese Seite nicht mehr verfügbar.Vermutlich hat der Verderber die Hose voll.Gruss an alle
antworten