Binn | Bauarbeiten starten voraussichtlich 2018
Binntalhütte soll renoviert werden
Die 1979 auf ihre heutige Grösse ausgebaute Binntalhütte muss renoviert werden. Um das Projekt zu finanzieren, sucht der Besitzer, der SAC Delémont, noch Unterstützung.
Die auf 2265 m ü. M. gelegene Binntalhütte unterhalb des Albrunpasses wurde während des Zweiten Weltkriegs als Beobachtungsposten für die Schweizer Armee errichtet. Die Sektion Delémont des Schweizer Alpenclubs (SAC) erwarb die Hütte von der Armee und baute sie 1979 zu einer Unterkunft mit 50 Schlafplätzen aus.
Kosten von 1,9 Millionen
Heute entspricht die Hütte nicht mehr den geltenden Anforderungen und Normen. So verlangt etwa der Kanton Wallis bis spätestens 2025 eine Sanierung der Abwasserentsorgung. Dies ist umso wichtiger, weil sich die Hütte oberhalb einer Moorlandschaft von nationaler Bedeutung befindet. Deshalb beschloss die rund 600 Mitglieder zählende SAC Sektion Delémont die Renovation. Aus einem Architekturwettbewerb ging das Projekt «Lifting» des Büros Vomsattel Wagner Architekten aus Visp als Sieger hervor. Da das Obergeschoss mit den eingeschossigen Betten nicht sehr effizient ist, sieht das Projekt vor, das Hüttendach um circa 1,50 Meter anzuheben. Damit kann der bestehende grosse Schlafsaal in mehrere Schlafräume mit zwei- bis dreistöckige Kajüttenbetten aufgeteilt werden. Die Gesamtbettenzahl bleibt gleich. Neue Fenster ermöglichen eine gute Belichtung und Belüftung der Zimmer. Die Natursteinfassade wird ergänzt, die Fassaden von Anbauten und Feuertreppen befreit. Dazu wird die Küche vergrössert, die Sanitäranlagen den heutigen Standards angepasst und im Untergeschoss die notwendigen Installationen für die Abwasserbehandlung eingebaut. Gleichzeitig wird die Gebäudeisolation verbessert und auf dem Dach Solarpanels installiert. «Mit dem Umbau soll die Binntalhütte moderner werden, ohne den Charakter einer alpinen Schutzhütte zu verlieren», sagt Theo Imhof, Mitglied der SAC Sektion Delémont. Noch nicht geklärt ist, ob während der Renovationsarbeiten am Standort ein Provisorium in Form von Wohncontainern errichtet werden soll. Die Renovationskosten beziffert Imhof auf rund 1,9 Millionen Franken.
Donatoren gesucht
Umbauten und Renovationen der schweizweit insgesamt 152 SAC-Hütten (52 davon im Wallis) sind oftmals Millionenprojekte. In den vergangenen fünf Jahren wurden im Oberwallis die Domhütte für 3,5 Millionen, die Konkordiahütte für knapp 1 Million sowie die Lämmernhütte für 2,49 Millionen Franken erneuert. Neben der Binntalhütte soll 2018 auch noch die Rothornhütte für 2,5 Millionen Franken renoviert werden. Die Hauptlast für Bau, Unterhalt und Bewartung der Hütten liegt bei den Besitzern, das heisst bei den einzelnen SAC-Sektionen. Die Investitionen können von diesen aber selten allein gestemmt werden, Spenden und Legate sind deswegen äusserst willkommen. Nach Auskunft von Ulrich Delang, Ressortleiter Hütten und Infrastruktur des SAC, unterstützt der Dachverband des SAC Hüttenbauprojekte je nach Bauvorhaben aus dem Hüttenfonds mit einem Beitrag, welcher circa 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten deckt. Im Fall der Binntalhütte hat der Dachverband eine Unterstützung von 475 000 Franken zugesichert. 455 000 Franken werden von der SAC Sektion Delémont gestemmt. Damit sind die Hälfte der Baukosten gesichert. Für den Rest ist man laut Imhof neben Bankkrediten auch auf Spenden angewiesen. Die Baubewilligung für das Umbauprojekt liegt schon vor. Sobald die Finanzierung endgültig gesichert ist, können die Bauarbeiten 2018 starten.
Frank O. Salzgeber
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