Binn | Urversammlung stimmt über Defizitgarantie ab

Binn: Kampf um Konsum

Nach jahrelangen Defiziten ist die Zukunft des Dorfladens in Binn gefährdet.
1/1

Nach jahrelangen Defiziten ist die Zukunft des Dorfladens in Binn gefährdet.
Foto: RZ

Quelle: RZ 2

Wie kann der Konsum in Binn unterstützt werden, damit es ihn auch in Zukunft geben wird? An der ausserordentlichen Urversammlung vom 13. März befinden die Binner über eine Defizitgarantie ihres Dorf­ladens.

Seit 2009 schreibt der Dorfladen in Binn rote Zahlen. Gemeindepräsidentin Jacqueline Imhof spricht von im Schnitt rund 30 000 Franken pro Jahr. Bis 2011 konnten die Verluste noch durch Quersubventionierungen von den beiden anderen Läden der Konsumgenossenschaft Ernen-Binn-Lax ausgeglichen werden. Seit 2011 schreiben aber nun alle drei Läden rote Zahlen. Die Reserven sind aufgebraucht. Gründe der Krise sind weniger auswärtige Gäste, Umsatzrückgänge und geringere Margen. Ohne Unterstützung der Gemeinden können die Läden nicht länger am Leben erhalten werden. In den letzten Jahren schon hat etwa die einheimische Kundschaft des Konsums in Binn von der Gemeinde einen jährlichen «Treuebonus» erhalten, wie es Imhof nennt. Jetzt sucht man nach Möglich­keiten, diese Unterstützung auszudehnen. Ein Vorschlag ist eine jährliche Defizitgarantie der Gemeinde, was für den Konsum gleichbedeutend mit einer Überlebensgarantie wäre. «Wir brauchen einen Laden», sagt Imhof. Diese Meinung teilt eigentlich jeder im Dorf. Die Frage ist nur: Zu welchem Preis? «Es ist uns wichtig, den Puls der Bevölkerung zu spüren», betont Imhof. An der ausserordentlichen Urversammlung vom 13. März in Binn kann sich die Bevölkerung äussern und über die Annahme der Defizitgarantie entscheiden. Der Präsident der seit über 100 Jahren existierenden Konsumgenossenschaft Ernen-Binn-Lax, Dionys Michel, will sich zur Abstimmung an der Urversammlung in Binn nicht äussern: «Das ist ein Grundsatzentscheid, den die Gemeinde Binn fällen muss.»

Frank O. Salzgeber

Artikel

Kommentare

  • Marcel Kummer, Brig - 176

    Es ist eine Schande, dass es so weit kommen musste. Nicht selten liegt dies aber auch an den Bewohnern und deren mangelnder Solidarität. Hier bei uns in Brig fahren auch viele regelmäßig über den Pass und wundern sich über das darbende lokale Gewerbe.

  • Pascal Burgener, Fiesch - 1114

    Das könnte eine teure Lösung für die Gemeinde werden. Man könnte auch grundsätzlich über mobile Händler die Region versorgen.

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31