Region | Wallis
Bestatter als Berufswunsch
Wallis | Region / Seit Mike Müller als Bestatter ermittelt, klingeln die Telefone der Bestattungsinstitute. Die Krimiserie weckt Interesse am Beruf des Bestatters.
Obwohl in der Fernseh-Krimiserie «Der Bestatter» die Trauerarbeit nur eine Nebenrolle spielt, laufen die Telefone der Bestattungsinstitute in der Deutschschweiz heiss. Der Grund: Immer mehr Leute wollen den Beruf des Bestatters kennenlernen, schreibt persoenlich.com. Dieser «Trend» sei im Oberwallis aber kaum erkennbar, heisst es bei den hiesigen Bestattungsinstituten.
Einzelne Anfragen
«Wir haben zwar auch Anfragen von Interessenten, die unsere Arbeit näher kennen lernen wollen», erklärt Alain Weissen vom gleichnamigen Bestattungsinstitut in Raron. «Aber das Interesse, diesen Beruf auszuüben, hält sich in Grenzen.» Auch Mario Zurbriggen bestätigt diese Aussage. «Es gibt immer wieder ein paar Schulabgänger, die wissen wollen, wie man als Bestatter arbeitet. Es ist aber schwierig, diesen Leuten in kurzer Zeit einen Einblick in unsere Arbeit zu geben. Einerseits fehlt das nötige Wissen und andererseits braucht es einen pietätvollen Umgang mit den Angehörigen. Das lernt man nicht von heute auf morgen.»
«Wir sind nicht Ermittler»
Dass die Bestattungsinstitute in der Deutschschweiz aufgrund der Serie viele Nachfragen haben, kann Alain Weissen nachvollziehen. Auch wenn dieser Boom für den erfahrenen Bestatter Licht- und Schattenseiten hat. «Die meisten Interessenten, die sich für unseren Beruf interessieren, haben keine Ahnung von unserer Arbeit. Viele glauben, damit das grosse Geld zu verdienen. Was aber alles dahintersteckt, sehen sie nicht.» Zudem würden die Bestattungsunternehmen in grossen Städten nicht gleich funktionieren wie hierzulande. «Im Oberwallis sind alle Bestattungsinstitute Familienunternehmen. Das ist nicht vergleichbar mit den Bestattern in der Stadt», hält Alain Weissen fest. Und Mario Zurbriggen ergänzt: «Es ist nicht die Aufgabe des Bestatters, als Ermittler zu fungieren. Dafür ist die Polizei da. Dadurch wird dem Fernsehzuschauer ein falsches Bild von unserer Arbeit vermittelt.»
Walter Bellwald
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