Visp | Noch kein Sieg für KTV Visp

«Berchten ist der ideale Trainer»

Gegen Herzogenbuchsee unterlag der KTV Visp (in Weiss) mit 30:31.
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Gegen Herzogenbuchsee unterlag der KTV Visp (in Weiss) mit 30:31.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Mit vier Niederlagen ist dem KTV Visp der Start in die neue Handballsaison missglückt. Durch ein Unentschieden im fünften Spiel gegen Leader BSV Bern II konnte die rote Laterne abgegeben werden. TK-Chef Dominik Karlen bleibt optimistisch.

22:27 gegen Yverdon, 22:26 gegen Nyon, 30:31 gegen Herzogenbuchsee, 26:34 gegen Lyss und 25:25 gegen Bern – mit einem Punkt nach fünf Spielen sieht die Bilanz des neuen KTV-Visp-Trainers Markus Berchten durchzogen aus. Für TK-Chef Dominik Karlen ist der eher mässige Saisonauftakt kein Grund zur Panik und schon gar nicht zu einer Trainerdiskussion: «Die Mannschaft braucht Zeit, um sich an den neuen Trainer zu gewöhnen und seine Ideen umzusetzen. Wir sehen aber eine klare Entwicklung.» Trotz der Niederlagenserie sei der Teamgeist intakt geblieben. So habe die Mannschaft beispielsweise im Match gegen den BSV Bern II trotz eines zwischenzeitlichen 4-Tore-Rückstands nie aufgegeben und am Ende gegen den damaligen Tabellenführer noch ein Unentschieden erreicht. «Das ist ein sehr gutes Zeichen», sagt Karlen und betont: «Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Markus Berchten der ideale Trainer für den KTV Visp ist.» Vor allem könne er gut mit Jungen arbeiten und damit die Klubphilosophie umsetzen, junge Spieler ins 1.-Liga-Team einzubauen. So kommen im Moment schon ein 16- und ein 17-Jähriger in der ersten Mannschaft zum Einsatz. Diese würden aber im sehr physischen Handballsport Zeit brauchen, um sich an das Niveau anzupassen.

Gewichtige Absenzen

Immer noch fehlen dem Verein wichtige Spieler. Drei haben in der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss erlitten. Nur einer davon kann mittlerweile wieder spielen. «Wir wollen ihn aber behutsam heranführen und müssen nach der langen Verletzungspause aufpassen, ihn noch nicht zu stark zu forcieren», sagt Karlen und hofft, dass im Januar der zweite sein Comeback geben kann. Wann genau der dritte wieder einsatzbereit sein wird, bleibt ungewiss. Und da ist noch der jetzt bei Steffisburg in der NLB spielende Janes Karlen. Trotz Jahrgang 1999 gehörte Karlen in den vergangenen zwei Jahren schon zu den Leistungsträgern beim KTV. Allein in der letzten Saison erzielte er über 100 Tore. Zwar verfügt Karlen über ein sogenanntes Doppelspielrecht, das bedeutet, er könnte weiterhin auch beim KTV Visp eingesetzt werden. Allerdings war dies bis jetzt wegen Terminkollisionen noch nicht möglich.

Neues Reglement

In der 1. Liga spielen vier Gruppen mit jeweils acht Mannschaften. Nach der doppelrundigen Vorrunde, also nach insgesamt 14 Runden, qualifizieren sich nur noch die zwei bestplatzierten Mannschaften jeder Gruppe für die Finalrunde und nicht mehr die ersten vier wie bis anhin. In der Finalrunde der acht besten 1.-Liga-Teams steigen Rang 1 und 2 in die NLB auf, die restlichen Teams verbleiben in der 1. Liga. Neu müssen in den 1.-Liga-Achtergruppen sechs Teams in die Abstiegsrunde. Dort spielen sie in vier neu zusammengesetzten Abstiegsgruppen. Die Letztplatzierten der vier Abstiegsgruppen steigen direkt in die 2. Liga ab. Die Fünftplatzierten jeder Gruppe machen die restlichen zwei Absteiger unter sich aus (Kreuzfinal: Gruppe 1 - Gruppe 3 und Gruppe 2 - Gruppe 4). Was hält Karlen von diesem neuen Reglement? «Als TK-Chef von Visp bedauere ich natürlich, dass sich nicht mehr vier Mannschaften für die Finalrunde qualifizieren können. Wenn der KTV dies schaffen würde, so wäre das Saisonziel Ligaerhalt schon an Weihnachten gesichert.» Auf der anderen Seite zeigt Karlen Verständnis für die Neuerung: «In der Vergangenheit kam es manchmal zu gewissen Missbräuchen.» So hätten sich Mannschaften für ein paar Monate massiv verstärkt, um die Finalrunde und damit den Ligaerhalt zu sichern. Anschliessend hätten sie alles schlittern lassen, was zu einer Verzerrung der Meisterschaft führen konnte. Mit dem neuen Reglement ist für Visp der Gang in die Abstiegsrunde wahrscheinlich. Das mit acht ausländischen Verstärkungen spielende Yverdon ist klarer Gruppenfavorit und auch Bern ist sehr stark einzuschätzen. TK-Chef Dominik Karlen ist aber überzeugt: «Wenn unser Kader komplett ist, so können wir in der 1. Liga gut bestehen.» Am Samstag kommt es in Lausanne zum Duell gegen den Tabellenletzten West HBC.

Frank O. Salzgeber

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