Bellwald | Dorfserie
Bellwald - "Hasen"
Bellwald ist eine typische Weilersiedlung und besteht aus dem Dorf Bellwald und den Weilern Ried, Egga, Bodmen und Fürgangen.
Auf 1560 m ü. M. liegend ist Bellwald die höchstgelegene Gemeinde im Bezirk Goms. Das rund 400 Einwohner zählende Dorf hat sich Ende des letzten Jahrhunderts vom Bergbauerndorf, dessen Strassenverbindung zum Talgrund erst 1971 fertiggestellt wurde, zu einem Tourismusort entwickelt. Trotzdem konnte es den alten Dorfkern mit seinen typischen, sonnenverbrannten Walliser Holzhäusern erhalten. Dafür mitverantwortlich ist wohl auch die 1983 gegründete Stifung «Altes Bellwald». Diese hat sich zum Ziel gesetzt, alte Bausubstanz zu erhalten und dafür zu sorgen, dass Umbauten mit der notwendigen Vor- und Rücksicht ausgeführt werden. Seit 2007 gehört Bellwald zum Unesco Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau Aletsch.
Übernamen für Tourismus nutzen
Als Übernamen werden die Bellwalder als Hasen bezeichnet. Das liegt aber sicherlich nicht daran, dass die Einwohner besonders lange Ohren haben. Wie es genau zum Übernamen kam, ist unklar. Es existieren verschiedene Geschichten. Einer Sage zufolge hat Gott bei der Verteilung der Wälder Bellwald vergessen. In ihrer Ängstlichkeit (deshalb der Übername Hasen) wagten sich die Bewohner nicht zu beschweren. Als Gott dann bei Lax den «Deischgraben» passierte, bemerkte er, dass er Bellwald vergessen hatte und sagte: «Diese armen Hasen. Dann geben wir ihnen wenigstens einen schönen Namen. So soll dieser Ort ab jetzt Bellwald heissen.» «Heute setzen wir im Tourismus voll auf den Übernamen Hasen. Mit unseren ‹Hasenmaskottchen› Bella und Waldi versuchen wir, unseren Übernamen auch marketingmässig etwas auszuschlachten», erzählt Gemeindepräsident Martin Bittel schmunzelnd. Urban Paris, Präsident der Stiftung «Altes Bellwald», vermutet, dass der Übername Hase wegen Bellwalds Lage entstanden ist: «Im steilen Gelände kommen die flinken Hasen besonders gut zurecht und können schön rumhoppeln.»
Kurzinterview mit Urban Paris, Präsident Stiftung «Altes Bellwald»
«Das Cinema zeigt Filme über Bellwald»
Urban Paris, worin bestehen die Aufgaben der Stiftung «Altes Bellwald»?
Die 1983 gegründete Stiftung sollte ursprünglich helfen, den alten Dorfkern in Bellwald zu erhalten. Ein Dorf wie Bellwald lebt aber auch vom Kulturraum. Deshalb beschränken wir uns heute nicht nur auf den Dorfkern, sondern widmen uns auch dem, was aussen rum ist.
Eines der Projekte ist ja das Ecomuseum.
Das Ecomuseum war das erste Gebäude, das die Stiftung restaurieren konnte. Es handelt sich um eine alte Alphütte der Alp Richenen, die ins Dorf gebracht wurde, um den Dorfplatz vor dem Ausfransen zu bewahren. Wir haben darin ein Alpmuseum eingerichtet.
Neu gibt es in Bellwald auch ein Cinema.
Wir haben immer Gebäude gesucht, die wir sinnvoll nutzen können. Einem während Jahren nicht mehr genutzten Gemeindespeicher wollten wir wieder eine neue Bestimmung geben. Der Besucher kann sich im Cinema eine Serie Dok-Filme über Bellwald per Touch Screen aufrufen.
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