Region | Oberwallis
«Bei uns gibt es günstigen Kaffee unter 3 Franken»
Werden mehr Tassen Kaffee verkauft, wenn er kostengünstiger ist? Ja, sagt eine Wirtin, die den Kaffee unter drei Franken anbietet.
«Ja, wir verkaufen zwischen 6.00 Uhr und 9.30 Uhr täglich viele Kaffees», sagt Francine Chastonay, Geschäftsführerin des Restaurants Metropole in Salgesch. Die Strategie ist simpel: Durch den attraktiven Preis soll eine höhere Menge an Kaffee verkauft werden. Laut Chastonay gelingt dies in Salgesch.
Einen halben Tag geschlossen
«Wir haben eine Serviertochter in einem 80-Prozent-Pensum angestellt, ansonsten arbeite ich alleine im Restaurant und werde dabei zwischendurch von meinem Mann unterstützt», sagt die Wirtin. Neben dem günstigen Tarif für eine Tasse Kaffee sind auch die Öffnungszeiten in Chastonays Bistro kundenfreundlich: Um 5.45 Uhr öffnet sie das Restaurant und schliesst um 19.30 Uhr. Jeden Tag. Nur am Sonntagnachmittag gönnt sie sich einen halben Tag Auszeit. Das Restaurant ist einfach aufgebaut. Tischtücher gibt es keine. Platz finden 35 Gäste. Ein grosser Vorteil des Restaurants ist die zentrale Lage: «Wir befinden uns im Dorfzentrum direkt neben der Post und der Bank», sagt Chastonay, die im Metropole vor 20 Jahren den Kaffee noch für 2.20 Franken serviert hat.
Gastrovalais ohne Preisangabe
Heinrich Lauwiner, Vizepräsident von Gastrovalais Oberwallis, hält sich bezüglich Festlegung eines Kaffeepreises zurück und sagt: «Jeder Betrieb kann seinen Kaffeepreis selber festlegen, wir dürfen keine Preisangaben mehr machen.» Gastrovalais ist in mehrere Sektionen aufgeteilt. Vier davon befinden sich im Oberwallis. «Es kommt vor, dass Vertreter dieser Sektionen sich zwischendurch austauschen und Richtlinien in der Kaffeepreis-Politik festlegen», weiss der Vizepräsident. Für ihn persönlich sei die Preisdebatte für eine Tasse Kaffee ein leidiges Thema. Er sagt: «Die Leute bezahlen in Zürich diskussionslos 5.20 für einen Kaffee und ärgern sich, wenn er im Wallis mehr als 3.50 Franken kostet, das ist Realität.»
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