Gspon/Staldenried | An einer Sitzbank scheiden sich die Geister
Bauvorschriften in Gspon missachtet
Eine fest installierte Sitzbank im Quartier «Jänischhüs», die auf Gemeindeterritorium erstellt wurde, erregt die Gemüter. Inzwischen wurde die Bank zwar abgebaut. Ganz ausgestanden ist die Sache jedoch nicht.
Ein unscheinbarer Sitzplatz mit Gartentisch sorgt im beschaulichen Gspon für rote Köpfe. Der Grund: Der Platz für die Bank wurde ohne Einwilligung der Behörden auf öffentlichem Grund erstellt und darauf eine fest installierte Sitzbank montiert. Daraufhin intervenierten die Anstösser der umliegenden Ferienhäuser bei der Gemeinde, die dann den Rückbau des Platzes anordnete. Für die Behörden schien der Fall damit erledigt, für die Anstösser aber nicht.
Weg über Nachbarparzelle
«Es kann doch nicht angehen, dass sich ein Privater auf öffentlichem Grund, der zudem offiziell als Wanderweg eingetragen ist, einen Platz herrichtet, und die Gemeinde schaut einfach weg», ärgert sich Bernhard Willisch, der in der Nähe eine Ferienwohnung besitzt. Dass die Behörden nach Intervention der Anstösser reagiert hätten und der Besitzer inzwischen die fixe Sitzbank abgerissen habe, mache die Sache nicht besser. «Wenn man den Weg passiert, muss man nach wie vor einen fast halben Meter hohen Tritt passieren, der trotz Gemeindeanweisung nicht zurückgebaut wurde», sagt Willisch. Die Folge: Einheimische und Touristen, die den öffentlichen Durchgangsweg passieren, müssen auf die Nachbarparzelle ausweichen. «Uns bleibt nichts anderes übrig, als diesen Weg zu wählen, auch wenn wir das nicht gerne tun», erklärt Willisch.
Nicht länger zuwarten
Die Nachbarparzelle gehört zu gleichen Teilen Andreas Berchtold und der Erbengemeinschaft Emil Berchtold. Andreas Berchtold seinerseits kennt die leidige Angelegenheit. «Natürlich ist es ärgerlich, dass die Leute über unsere Parzelle laufen. Darum muss die Sache in Ordnung gebracht werden», sagt Berchtold, der in Brig-Glis wohnhaft ist. Nach der Ortsschau in Gspon hätte sich der Hausbesitzer, der die Bank installiert hat, damit einverstanden erklärt, den ursprünglichen Weg wiederherzustellen. «Ich gehe davon aus, dass das inzwischen passiert ist», sagt Berchtold, der sich noch kein Bild vor Ort machen konnte. «Sonst werde ich bei der Gemeinde intervenieren.»
Versäumnisse eingeräumt
Die Gemeinde ihrerseits räumt gewisse Versäumnisse ein. «Das auf öffentlichem Grund eine fixe Installation gebaut wurde, war falsch», sagt Gemeindepräsident Dominik Abgottspon. «Darum haben wir in der Folge eine Ortsschau veranlasst und den Wohneigentümer, der die Sitzbank installiert hat, darauf hingewiesen, die Installation abzubauen.» Daraufhin sei die Sitzbank abmontiert worden, sagt Abgottspon, was durch eine Kontrolle vor Ort im Nachgang zur Ortsschau festgestellt wurde. Aufgrund von Hinweisen von Drittpersonen habe man später jedoch festgestellt, «dass die aktuelle Situation nicht dem entspricht, was anlässlich der Ortsschau vereinbart wurde. Darum sehen wir uns gezwungen, entsprechende Schritte einzuleiten», so der Gemeindepräsident. Die Behörden verlangen nun von den Verursachern innert gesetzlicher Frist die Wiederinstandstellung des ursprünglichen Zustandes, sodass der Weg ordentlich begehbar ist. Der fehlbare Hauseigentümer seinerseits wollte sich zum Vorfall nicht äussern.
Walter Bellwald
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