Zermatt | Wegen ausstehender Baubewilligung
Bau einer neuen Gondelbahn in Zermatt alles andere als sicher
Als Ersatzanlage für eine Sesselbahn ist eine Gondelbahn geplant. Vorher muss aber in die Beschneiung investiert werden können. Wenn nicht, gibts keine Bahn.
Rückblick: Im Januar 2018 zerstört im Zermatter Skigebiet «Rothorn» eine Lawine die Talstation des Sessellifts «Kumme». Seither laufen die Planungen für eine Ersatzanlage. Dabei steht bereits fest: Die neue Bahn wird länger, sprich die neue Talstation wird weiter unten im Tal als bei der alten Bahn zu stehen kommen. Vom dortigen Standort «Tuftern» wird die Bahn in zwei Sektionen auf das besagte Rothorn führen. Mittlerweile wurde mit einer 10er-Gondelbahn bereits der Bahntyp bestimmt. «Aus verschiedenen Aspekten wie beispielsweise Umwelt- und Landschaftsschutz, Lawinen und Steinschlag sowie Gästenutzen haben wir uns für eine Gondelbahn entschieden», sagt der Mediensprecher der Zermatt Bergbahnen AG (ZBAG), Mathias Imoberdorf. Die Kosten könnten derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Geplanter Baubeginn: ab 2020.
Entscheidende Frage
Ob die Bahn aber je gebaut wird, hängt von einem entscheidenden Faktor ab: Für das Bahnprojekt will die ZBAG die bestehende und bis zum Standort der neuen Talstation führende Piste mit einer Schneianlage ausrüsten. Das entsprechende Bewilligungsverfahren läuft – mit derzeit offenem Ausgang. «Da wir seit Jahren die Strategie ‹keine neue Bahn ohne neue Schneianlage› verfolgen, gilt diese Bewilligung als Voraussetzung für den Bau der Gondelbahn», sagt Imoberdorf. Erst wenn diese erteilt sei, werde das Plangenehmigungsverfahren der Gondelbahn hinterlegt. Was geschieht, wenn sie nicht erteilt wird? «Einen sogenannten Plan B gibt es hier nicht», sagt er. Eine Investition in eine neue Bahn könne nur vorgenommen werden, wenn die notwendige Grundlage (Schnee) für den Skibetrieb garantiert sei.
Peter Abgottspon
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