Autoverlad | Vereinfachung für Kunden angestrebt
Autoverlad soll über E-Vignette abgerechnet werden
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) will, dass Fahrten mit dem Autoverlad in den Schweizer Alpen künftig über die geplante E-Vignette abgerechnet werden können. Das soll für die Automobilisten Vereinfachungen bringen.
Ende des letzten Jahres hatte sich der Bundesrat dafür ausgesprochen, die heutige Autobahn-Klebevignette durch eine sogenannte E-Vignette zu ersetzen. Dies soll vor allem mehr Flexibilität und die Möglichkeit einer zeitlichen Stückelung bringen. Die Kontrolle, ob ein Verkehrsteilnehmer eine gültige Vignette besitzt, soll mittels Videokameras erfolgen.
Autoverlad abrechnen
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete sieht noch ein weiteres Einsatzfeld für die E-Vignetten. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schlug SAB-Geschäftsführer Thomas Egger vor, auch die Kosten für Fahrten mit dem Autoverlad über die E-Vignette abzurechnen.
«Derzeit wird mit einer Punktekarte abgerechnet, die personengebunden ist», erklärt Nationalrat Thomas Egger. «Eine Abrechnung über die E-Vignette wäre hingegen fahrzeugbezogen, was eine erhebliche Vereinfachung darstellen und mehr Flexibilität bringen würde.» Weniger Kosten würden für die Benutzer allerdings nicht anfallen. «Es ist nicht das Ziel, dass die Verladekosten in den Preis der Vignette integriert werden», so der SAB-Geschäftsführer. «Zumindest vorerst nicht.»
BLS aufgeschlossen
Die BLS als Betreiberin der Autoverlade am Lötschberg und künftig auch am Simplon steht Eggers Idee grundsätzlich positiv gegenüber. «Innovative und kundenfreundliche Lösungen sind auch im Sinne der BLS», teilt Mediensprecher Stefan Dauner auf Anfrage schriftlich mit. «Auch wir engagieren uns für zeitgemässe Technologien, die den Zugang zu Mobilitätsleistungen vereinfachen.» So plane die BLS zum Beispiel, in Zusammenarbeit mit anderen Bahnen, das Kassensystem am Autoverlad demnächst zu modernisieren. hält Dauner weiter fest, ohne konkret zu werden.
E-Vignette in Vernehmlassung
Derweil steht allerdings noch gar nicht fest, ob die E-Vignette überhaupt eingeführt wird. Derzeit befindet sich die Vorlage des Bundesrats in der Vernehmlassung. Nach der Vernehmlassung, die Ende Monat ausläuft, wird sich das Parlament mit der Vignette befassen. Nationalrat Thomas Egger schätzt, dass das System frühesten 2019 eingeführt werden könnte. «Das wäre allerdings ein sehr sportlicher Zeitplan», so Egger.
Martin Meul
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